01.01.2016 Freitag
Köln > Langres ( N 47°51’26.24“ – E 5°19’45.13“ )
An Neujahr gehts los. Chiangas erste große Tour. Arbeitsreiche Tage liegen hinter uns. Wir haben viel rumgepackt, aber ich hatte auch noch viel in Praxis und Büro zu regeln, außerdem Mieterwechsel, dabei Heizungs- und Wasserproblem, Sanitärhandwerker da, alles zusammen, und auch noch obendrauf Tierarzt, Chiangas Ohren tun ihr sehr weh, Pilz drin, Mist. Wir haben für sie unter meinem Bett im Schrank eine Schlafecke gebaut, Wim hat neuen Teppich verlegt im Womo, Schmutzfangmattenware, sieht sehr schön aus, das hat er toll hinbekommen. Außerdem hat er zwei Trenngitter aus dem alten Hundegitter vom Kangoo gebastelt. Nach dem Frühstück mit Geburtstagskind Lukas ist alles geregelt. So kann man gut wegfahren. Neu dabei haben wir den Honda 10i. Damit dürften wir wohl nie mehr Energieengpässe haben. Los geht es am späten Vormittag, noch Geld und Diesel und Gas rein, und ab die Post bei trübem Wetter. Unterwegs wird es freundlicher, aber auch oft nebelig. Gottseidank kein Regen. In Luxemburg nochmal volltanken für 0,88€ und Kaffee kaufen. Wir fahren mautlos, werden aber hinter Nancy doch auf peage gelotst. Also nächste Abfahrt runter, 1,70€ berappt, und Richtung Neufchateau über Land. Es wird dunkel, ich könnte noch weiterfahren, aber die Straßen sind schmal, hügelig und anstrengend. Muss nicht sein. In Langres finden wir SP bei der Feuerwehr. Ein Womo steht schon da. Hunde raus, klappte bisher sehr gut mit den beiden, scheint problemlos, was uns sehr freut. Wir braten uns panierte Schnitzel, dazu extra guten Pellkartoffelsalat mit einem Büchsenbier und Till-Schweiger-Tatort. Ich mache Chianga das Schrankbett schmackhaft. Und obwohl sie nicht so begeistert scheint, lässt sie sich beim Schlafengehen reinschieben, Gitter vor, und Ruhe. Sie kuschelt sich ein, wirkt sehr zufrieden, ganz toll!
02.01.2016 Samstag
Langres > Ruynes Margeride ( N 45°00’02.44“ – E 3°13’24.71“ )
Ich bin schon vor 6 Uhr wach, wahrscheinlich hab ich wegen Chianga nicht so tief geschlafen. Sie war aber die ganze Nacht still, scheint sich wohlzufühlen unten im Schrankbett. Ich stehe auf, trinke eine Tasse Kaffee von gestern, schreibe Notiz. Dann wird mir nach einer Stunde kalt, und ich krieche nochmal ins Bett. Bazou kommt dazu. So dösen wir bis halb 8, bis Chianga plötzlich das Licht in ihrem Schrank anknipst. So lustig! An der kleinen Lampe in dem Schrank ist ein Taster, den sie wohl exakt getroffen hat. Wim holt Brot, das erste Baguette. Lecker, sehr lecker. Abfahrt gegen halb 10, mal sehn, wie weit wir heute kommen. Die Straßen sind eng, manchmal fragt man sich, ob das wirklich die einzige mautfreie Route nach Spanien ist. Wir kurven über Neufchateau und Vichy an Clermont Ferrand vorbei. Ab da werden wir auf die Autobahn gelotst. Ich hatte mir gedacht, dass da ein langes Stück mautfrei ist, und es stimmt. Bis Montpellier ca. 350 km, auf geht‘s. Unterwegs scheint die Sonne. Wir fahren auf über 1000 m bei 3 Grad irgendwann. Unterwegs Einkauf im Carrefour: Quark, Marmelade, Terrine .. was man so braucht. Es wird dunkel, wir suchen SP im Navi, Pleite, 16 km zurück, Mist, zu blöd, ich ärgere mich. Wir erreichen den kleinen Ort Ruynes Margeride und finden den leeren SP, stellen uns unter Laterne mit Blick auf die weihnachtlich knallbunt beleuchteten Häuser. Kurz danach kommt schwungvoll ein Womo an und parkt direkt vor unserer Nase. Unfassbar! Auf einem ansonsten leeren Platz! Ich ärgere mich nochmal. Wir braten Kotelett, essen Salat und leckere Terrine mit Baguette, köstlich. Fernsehprogramm „Der Vorleser“, und danach Schlafenszeit.
03.01.2016 Sonntag
Ruynes Margeride > Gruissan ( N 43°06’11.26“ – E 3°05’57,20“ )
Früh stehn wir auf noch vor 7 Uhr, wir sind noch nicht in der Langschläferphase, noch lange nicht. Chianga hat sich gestern wieder ohne Murren in ihre Ecke schieben lassen und die Nacht ganz ruhig geschlafen, so dass Bazou sich vorne wie gewohnt einrichten kann. Es fügt sich alles wunderbar, und ich bin sehr froh darüber. Chiangas Ohren sind vermutlich noch nicht heil, sie schüttelt oft den Kopf, kratzt aber sehr selten. Wir frühstücken knapp, wollen mal zeitig los, das Meer ruft, Gruissan soll Ziel sein, ca. 300 km. Der SP hier ist übrigens sehr schön, weitläufig, ruhig, an einem Park, direkt am Ort, gut befestigt. Noch kurz E und ab. Die AB durch die Cevennen geht hoch bis auf 1200 m und steil ab, rauf und runter über viele km. 1 Grad, hin und wieder Nebel, nur leicht Rauhreif am Rand, ansonsten trocken und hell am Himmel. Jede Menge eingesponnene Cigallen hängen in den Kiefern rum. Läuft prima alles. Irgendwann ist Schluss mit Bergen, nur noch schneebedeckt am Horizont, und mittlerweile 12 Grad, blauer Himmel und Sonne, dazu Reben, Oliven und Pinien. Wir freuen uns auf Gruissan.
Dort erwartet uns ein fast voller SP an einem Meeresarm mit einem riesigen Yachthafen. Am Ufer wandern wir durch Kies auf schmalem Pfad entlang. Die Hunde haben Spass. Bazou angelt schwimmend ein halbes Baguette, wird an Ort und Stelle von beiden verzehrt. Das Wetter ist nicht mehr so schön, es wird grauer. Chianga zieht an der Leine wie wahnsinnig. Ich muss aufpassen, sonst hab ich nachher wieder die furchtbaren Beinschmerzen. Bin irgendwie geknickt, leicht traurig. Schwierig, so das Nichtstun. Wir braten uns Schweinefilet, dazu Kartoffeln und Salat. Später gucken wir Folge 2 Tatort Till Schweiger. Es regnet leicht. Morgen fahren wir weiter. Wohl Schnapsidee, zu denken, um diese Jahreszeit wäre es hier so schön wie im tiefen Süden. Irgendwie haben wir es scheinbar immer noch nicht begriffen. Aber Meer verbindet man doch irgendwie mit Sonne.