Was für ein Tag. Wir machen soweit alles startklar, fällt schwer, obwohl die nächsten Ziele locken. Ein wundervoller Ort hier. Zum Argan-Shop, zur Bank und Gemüse kaufen steht an, außerdem Babuschen für Timo und Lukas. Ich gehe vor und Wim kommt nach Bankgeschäft nach. Im Argan-Shop freut man sich, ist aber zu wenig gesagt. Man begrüßt und verabschiedet uns derart herzlich, dass mir beinah die Tränen kommen, sowas Unfassbares, diese Freundlichkeit, gedrückt und geküsst gehe ich und freue mich heute schon auf ein Wiedersehen. Ab zum Womo, Auto verladen, und wir fahren.
Über das Ammelntal geht es über die R106 dahin Richtung Igherm mit Ziel Taliouine. Aber es entwickelt sich zur Holper-, Schlagloch- und Waschbrettstrecke, 100 km 4 Stunden. Aber eine spektakuläre Landschaft entschädigt, über Wüstenberge geht es, über 2 Pässe bis auf fast 2000 m, immer mit einer unglaublichen Weitsicht über vielfach sich türmende Bergrücken, die schneebedeckten Gipfel des Hohen Atlas weit hinten am Horizont, und das bei 19 Grad. In den endlosen Weiten der Wüstenberge bauten Nomaden mit Eselherden ihre Zelte auf, das war gigantisch zu sehen, wie man da so leben will. Ab Igherm fahren wir Richtung Taouline, um 25 km später vor einer gesperrten im Bau befindlichen Furt zu stehen. Ein älterer Mann winkt ab, da geht nix mehr, also drehen, jetzt hat es uns ereilt. Gottseidank ist da ein größerer Schotterplatz und wir können in diesem Kiesgelände im Zementstaub drehen. Also zurück.
Eine Stunde später sind wir wieder in Igherm, Zeitplan kaputt. Bis Taroudant sind es ca. 90 kam, hätten wir unterwegs einen Übernachtungsplatz gefunden, wären wir geblieben, aber nichts lässt sich finden, überall tiefe Gräben. Schade. So müssen wir runter bis Taroudant, das in einem weiten Tal auf 200 m liegt. Apfelsinenplantagen sieht man und die Stadt naht mit einem Gewimmel am Vorabend, das immer stärker und mehr wird, Menschenmassen überall, Musikanten, Menschenmengen in Trikots, Fahnen, Polizei, unterwegs sagte uns ein Womo aus NL, dass wohl der König kommt. Wir wurschteln uns durch, es ist schon dunkel, fragen einen Polizisten, drehen um, sehen plötzlich ein Schild Camping Le Jardin 1,5 km, also dahin. Durch öde Vorstadt schleichen wir über einen staubigen immer enger werdenden Weg, rechts tiefer Wassergraben, links Mauer und Gebüsch, gruselig. Wir dachten schon, da kommt nix mehr, und doch geht's rechts im Schilf versteckt ab zum CP. Wir parken der Länge nach und sind froh, zu stehen. Ich brate Koteletts, Kartoffeln dazu und Gurken-Tomaten-Salat. Und dann ist Feierabend.