unser Arthus

 

Richness Worker Allover ARTHUS

*07.11.1996 / +08.2005

Flatcoated Retriever 

Vater: Wizardwood MAJOR Oak

Mutter: Questions Flight Absolute Answer

 

In vielen Familien taucht gewiss der Wunsch nach einem Hund auf. Damals, als meine Söhne noch klein waren, war für mich klar, wir würden erst einen Hund bekommen, wenn ich keinen Kinderwagen mehr schieben muss. Die Sorge, weder dem Hund noch den Kindern wirklich gerecht zu werden, habe ich auch heute noch, wenn ich sehe, dass Mütter mit Kleinkind im Kinderwagen, Kleinem zu Fuß daneben und großem Hund an der Leine Richtung Spielwiese abschieben. Als mein jüngster Sohn dann knapp 4 Jahre alt war, wurde das Thema Hund konkret. Damals war der Golden Retriever der total begehrte Modehund, schied deswegen für uns aus, weil "auf Teufel komm raus" dem Trend entsprechend gezüchtet wurde. Ein Retriever sollte es aber dennoch sein. Ein Curlycoated gefiel uns gut, aber der nächste Wurf war in Südengland zu finden. War auch die Fahrkarte dorthin erschwinglich, so entschieden wir uns doch für einen Flatcoated. Aber wo finden? Auf der Hundemesse in Dortmund knüpften wir Kontakt zur FCI-Welpenvermittlung. Und nach einigen Wochen erhielten wir den Anruf, dass ein Wurf in Delden in Holland erwartet würde, wir als Welpenkäufer in Frage kämen, das Geschlecht bestimmen dürften, aber der Welpe für uns vom Züchter ausgesucht würde. Im Januar bei Eis und Schnee ging es dann los, Puppy abholen in Holland. Ein pechschwarzer kleiner wohlgenährter Flat wurde uns in die Arme gedrückt, er habe alle Wesenstests durchlaufen, sei sehr unternehmungslustig, den Menschen zugewandt, suche sehr den Kontakt, sei neugierig, robust und nicht scheu. Also genau richtig für uns. Zufriedenheit auf allen Seiten, von der ersten Stunde an bis zur letzten. Arthus war eine Pracht mit seinem glänzenden pechschwarzen Fell, sehr elegant mit seiner Befederung an Rute, Brust, Ohren und Hinterläufen, seinem absoluten "will to please", seiner Verlässlichkeit, seinem spritzigen Temperament und seinem Spaß an seinem Leben und an uns. Wirkte er auch wahrhaft aristokratisch, englischer Hochadel eben, so konnte er sich im abgestandenen Brackwasser eines ein dänisches Herrenhaus umfassenden Tümpels total vergessen und sich bis zur Unkenntlichkeit verunstalten, um sich von grasgrüner Entengrütze überzogen und stinkend wie ein toter Fisch begeistert auf uns zu stürzen. Lange Jahre besuchten wir in einem Retriever-Verein treu und brav und voller Elan die verschiedenen Kurse, absolvierten kleine Prüfungen, apportierten uns den Wolf, legten die Begleithundeprüfung ab. Im Rudel der vielen Golden und Labradore dort war Arthus als Flat damals oft der Exot, schaffte es aber durch seine ein wenig weniger anbiedernde Art jeden in seinen Bann zu ziehen. Ich erinnere mich heute noch gerne an seine begeisterte Art, Jobs und Aufgaben zu erfüllen, sei es, haufenweise Algenbündel aus dänischen Gewässern zu schleppen, sei es, geworfene Dummys nach Einweisung am anderen Flussufer aufzufinden und zu apportieren, oder sei es, mit seiner rassetypisch ausgeprägten Weichmäuligkeit ein rohes Ei im Maul im Haus herum zu tragen mit wichtiger Mine. Jäh nahm sein Leben unerwartet ein Ende nach einer niederschmetternden Krebs-Diagnose. Ein bösartiger flacher Tumor hatte sich unbemerkt in Kiefer und Hals ausgebreitet. Noch am Tag, als die Tierärztin ihn abends in unserem Garten einschläferte, hielt ein Mann seinen Wagen an unserer Einfahrt an und lobte völlig fasziniert das wunderschöne Aussehen unseres Hundes. Traurig und schön zugleich. In niemals verblassendem Glanz starb Arthus, mein Männlein, an einem warmen Sommerabend im August in meinen Armen, und auch aus seinem allerletzten Blick sprach „Ich tu alles für Dich“. Sein Stern leuchtet auf ewig für uns ... bis zu unserem Wiedersehen.