Elsass + Kraichgau

Donnerstag 15.08.2019

Es regnet. Und es soll anhalten lt. Wettervorhersage. Wir packen also alles ein, aus einer weiteren Radtour wird jetzt nichts mehr, und wir fahren weiter. Ins Elsass ist nicht weit. Ein Lokal habe ich rausgefischt in Pfulgriesheim, das für seine köstlichen Flammkuchen bekannt ist. Höhe Straßburg überlegen wir, spontan einen Stopp einzulegen und die wunderschöne Stadt nochmal zu besuchen. Ein Anruf beim CP, und der Plan geht leider nicht auf, da alles restlos voll ist. So geht die Fahrt weiter. Durch etliche herrliche Elsass-Dörfchen hindurch, eins schöner als das andere, finden wir dieses gesuchte Restaurant. Alles ist verschlossen, telefonisch niemand erreichbar. 

Tja, wie ich das liebe, und wie es wieder bestätigt, dass es angenehmer ist, im Womo zu kochen, einfach der Unabhängigkeit zuliebe. Also weiter. Uns fällt Seebach ein, dort sind wir vor Jahren einmal gewesen und haben köstlichen Flammkuchen verspeist. Mal sehn .. und wir finden es, und wir können wieder am Gemeindehaus parken. Im Haus Rose kehren wir ein. Blöderweise werden nur am Wochenende Flammkuchen gebacken, so muss ein Steak als Ersatz gewählt werden. Ist nicht übel, aber dafür lohnt sich der Besuch hier nicht, obwohl das Dorf wunderschöne Häuser und Gassen hat .. und eben Flammkuchen am Wochenende.

Freitag 16.08.2019

Nach ruhiger Nacht am Salle des fetes in Seebach wollen wir die Gelegenheit nutzen, bei unserem Winzer im Kraichgau auf der Rückreise nach Hause vorbei zu fahren. Durch wirklich märchenhafte elsässische Dörfchen geht die Fahrt zunächst. Es muss als zauberhaft beschrieben werden, denn man kommt sich nur allein schon beim Durchfahren mit dem Womo wie in Zeiten von Annodazumal vor. 

Über die Grenze und den Rhein geht es weiter nach Deutschland rüber und hinein und mitten durch die Weinberge im badischen Kraichgau, weil im Örtchen Neipperg die komplette Hauptstraße durch Bauarbeiten unpassierbar ist, und wir uns hintenrum über schmale Weinbergsträßchen zum Weingut Echle anpirschen müssen. Hier gibt es auf dem Hof des Weingutes am Fuße dicker Mauern einer hoch gelegenen Burg ein paar Womo-Plätze, man kann Wasser tanken und Strom anschließen. Dafür zahlt man 10 €, sofern man keinen Weineinkauf macht. 

Aber ein Einkauf sollte bzw. muss sein. Köstliches Gesöff in Flaschen, Badische Weinstraße lässt grüßen. In dritter Generation wird das Weingut Echle betrieben, da versteht man den Umgang mit der Traube. Barbara, die Winzersfrau, begrüßt uns gewohnt herzlich, und bei der folgenden Wein- und Schnapsprobe gibt es viel zu erzählen. Wie gut, dass wir einen Unterboden im Womo haben, und dieser nicht mit Sackware (Hundefutter) belegt ist wie bei Langzeitreisen im Winter. So können zahlreiche Weinkartons im „Keller“ gelagert und abtransportiert werden. Abends braten wir uns ein paar Putensteaks und verschlingen Chips und Flips zu einem so dahin plätschernden anspruchslosen Freitagsabendfilm im TV.