09.03.2017 Donnerstag - Ziegenwiese 

Sonne satt am Morgen, warm mit tagsüber 23 Grad. Wir frühstücken knapp mit altem Brot und los geht es. Über die A7 immer nach Norden, wie viel anders ist es doch hier im Vergleich zu Marokko, keine Schafe, keine Esel, kein Dromedar, nichts außer Bebauung und Verkehr ohne Ende. Das Snooper-Ding fällt wieder dauernd aus, zum Kotzen. Was war das doch entspanntes Reisen in Marokko nur mit der Karte, wie früher, nie hätte ich das gedacht. Müssen wir mal sehen, was wir zuhause damit machen. Auf Handy kann ich wenigstens mal so einen Ausfall des Navis  festhalten. Wir schaffen es bis Mazarron, fahren direkt durch bis zum Mercadona, kaufen ein, tja, für 110€, irgendwie ging es in Marokko für viel weniger Geld, gut, wir hatten auch viel weniger, aber es genügte. Beim Start zeigt im Display an "Getriebe prüfen", kein Gang lässt sich schalten. Dann aber doch. Und ab zur ZW. Die ist voll wie ein Ei. Keine Lücke, geschweige denn Meerplatz. Am Straßenrand schräg können wir stehen. Mir macht es nix aus. Wir essen in der Sonne ein herzhaftes kleines Törtchen, Bier dazu. Wim geht eine Runde mit den Hunden. Eine Frau aus Paderborn jubelt, sie wollen nächstes Jahr nach Marokko, will alles Mögliche wissen. Ich gebe ihr meinen Namen, soll mich auf FB anschreiben. Dorade gibt es heute aus dem Backofen mit Salat und Brot. Und dann ins Bett.

10.03.2017 Freitag - Ziegenwiese 

Nachts hab ich Durchfall, Magenschmerzen, kann kaum aufstehen und bin froh, dass ich nicht kotzen muss. Morgens ist es nicht besser, im Gegenteil. Mir ist saukalt, ich hab richtig Schüttelfrost und liege bis nachmittags flach im Bett unter zwei Decken, obwohl es richtig heiß ist. An Essen ist nicht zu denken. Morgens wird ein besserer Platz frei, wir parken um. Dann fall ich wieder ins Bett. Wim geht spazieren, Bazou schwimmt 10 Minuten lang richtig im Meer, erzählt er. Vielleicht kann ich morgen mal mitgehen. Heute schaffe ich nachmittags mal grad den Wechsel vom Bett in den Stuhl. Neben uns steht der Phoenix aus SU mit dem bemalten Unterzug, den kenne ich, und als Wim sagte, da steht "Zugvögel" drauf, da wusste ich, ich kenne den aus Tafraoute. Wir erzählen was. Die Leute sind 10 Monate unterwegs, haben Wohnung in SU verkauft und ein Haus bei Bremen gekauft, damit die Katze Platz hat, waren mit Freunden in Marokko, sind aber 3 Wochen eher zurück, weil es den Freunden dort nicht gefiel. Wim macht sich abends einen Salat. Wir gucken einen lustigen Film mit Knaup und Ochsenknecht und einer Tanzschule, dann geh ich schlafen. 

11.03.2017 Samstag - Ziegenwiese 

Durchfall und Magenschmerzen sind immer noch da, also heute wieder kein Essen. Wim radelt ins Dorf und kauft Wasser und Brot. Später gehen wir Richtung Schlangenbucht. Ich geh ins Meer, kühl aber ohne weiteres machbar. Bin froh, mal Wasser um mich zu haben. Chianga kommt auch nach vielem Locken rein und schwimmt. Bazou ist heute nicht dafür zu begeistern. Da kommt eine Frau mit kleinem gestromten Hund an, sie ruft von weitem, dass die Hunde sich kennen. Ich denke noch, wohl so vom Spaziergang hier, dann sagt sie, aus Weimar kennen wir uns. Ist nicht zu fassen, das sind die Leute, die mit ihrem Womo damals in Weimar neben uns auf dem Parkplatz standen, der kleine Hund war noch Welpe. So was, wir staunen ganz schön. Wim brät sich Koteletts mit Gemüse. Ich kann immer noch nix essen, außer Tee und trockenes Brot, und trotzdem macht das auch schon Magenkrämpfe. DSDS ist wie immer unterhaltsam. Wir gucken noch die Single-Show und fallen ins Bett. Morgen Weiterfahrt. 

12.03.2017 Sonntag - San Rafael del Riu Spätzle Fritz 

Kurz nach 9 Uhr fahren wir bei bewölktem Himmel von der ZW ab. Bis zum Fritz sind es ca. 440 km. Sollten wir schaffen. Unterwegs sehe ich zufällig einen Concorde mit Kleinwagen mit Kennzeichen PRÜ auf der Gegenfahrbahn, und die Leute kenne ich, so ein Ding! Es rollt gut, kaum Verkehr, Sonnenschein. Wir schaffen es bis zum Fritz und sind gegen 16 Uhr da. Platz quasi voll. Einer vor uns schnappt uns die letzte Lücke weg. Ein Kastenwagen muss seinen Teppich wegräumen, die stehen unverschämt da. Wir rollen rein, das Kastenwagenpaar tritt sich auf die Unterlippe. Wir gehen duschen. Wim geht abends alleine essen. Ich koche mir bisschen Gemüse und esse das gebratene Steak von gestern. Mir geht es immer noch schlecht, aber 3 Tage gar nichts essen, da kann es auch nicht besser werden. Ich hab Wlan. Bei FB hab ich die Nachricht der Frau aus der Scheeeifel, sie hätten uns gesehen. Sowas. Ja, das sind die aus PRÜ, die uns auf der Gegenfahrbahn der AB begegnet sind. Bin gespannt, was sie antwortet. Poste noch Fotos Asilah, Fähre und ZW. Viele sind wiedermal begeistert. Meine Schwester Merle schreibt, sie müsse unseren Ankunftstag wissen wegen der Frikadellen. So lustig. Wir gucken einen sehr guten Tatort aus Bremen, Nachtsicht, brutal. Und Bett.

13.03.2017 Montag - Meze 

Früh kommen wir weg. In der Nacht hat es viel geregnet, jetzt auch noch. 9 Uhr geht es los, tanken, auf die AB, alles mit Maut. Ich will, dass dies nun das letzte Jahr mit Maut ist, es kommt doch ganz schön viel zusammen, ich denke, dass an 500€ für hin und zurück nicht viel fehlen dürfte, wenn es überhaupt reicht. Ich will einfach mit mehr Zeit reisen, dann kann die Maut wegfallen. Der Regen hört bald auf, aber es ist die ganze Strecke über sehr stürmisch, und das hier, wo es sowieso immer sehr pfeift. Die Windhosen stehen stramm in der Luft. Wim hat gut zu rudern am Lenker. In Meze fahren wir raus, 14 km zu einem SP lt. Promobil, der wirklich schlecht ist, auf einem schlammigen schmalen unebenen Wiesenstreifen, nix direkt am See, nix mit Schotterplatz, dafür direkt an der Straße. Na ja, eine Nacht geht. Eigentlich wollten wir uns heute Abend etwas zum essen besorgen, liegen aber so außerhalb, dass man zu Fuß nichts beschaffen kann. Essen wir eben Nudeln mit Spiegelei, wobei aus den Nudeln nix wird, weil keine mehr da sind, also Kartoffeln, die so lecker mit dem Ei waren. Bis Birresborn sind es noch 900 km, fraglich, ob wir das an 2 Tagen schaffen (wollen). 

14.03.2017 Dienstag - Bulgneville 

Tanken, Carrefour und ab. Gegen 9 Uhr starten wir. Wetter gut, unterwegs wieder sehr starker Wind. Aber es läuft sehr gut. Mein Durchfall ist besser, Bauchschmerzen immer noch da, aber alles in allem scheint es sich wieder zu normalisieren. Kurzer Stopp, kleine Mittagspause in der Sonne auf einer Bank, schön, im Margaretenblümchenmeer. Südfrankreich strahlt, so schöne rosa leuchtende Blütenfelder der Obstbäume, eine traumhafte Landschaft hier mit den alten Steinhäusern. Ich erinnere mich an das überragend schöne Gefühl in mir, wenn ich in die Osterferien fuhr und diese Landschaft hier so langsam auftauchte, Kilometer für Kilometer. Unterwegs fahren wir ein Stück mit einem Thierry aus BM mit kleinem roten Yaris hinten dran, bis er dann abzieht, trotz nur 130er Duc. Wim schmollt. Gegen 17 Uhr fahren wir Bulgneville an. Hätte nicht gedacht, dass wir so weit kommen. So schaffen wir es auf alle Fälle morgen locker bis nach Birresborn. 

15.03.2017 Mittwoch - Birresborn

Wim holt Brot und Croissant. Heizung muss eingeschaltet werden, sehr frisch im Womo. Bulgneville ist sehr sehr schön zum Übernachten, einfach genial. Ein Mann kommt und kassiert gegen Quittung 3€ von uns. Die anderen Womos sind noch verrammelt. Gegen 9.30 Uhr starten wir bei bedecktem Himmel. In Wasserbillig kaufen wir noch Kaffee für unseren neuen Kaffeeautomaten zuhause. Dann erreichen wir Birresborn bei schönstem Frühlingswetter. Die Familie freut sich. Es warten Frikadellen und Kartoffelsalat, und wir verbringen schöne Stündchen zusammen mit Erzählen, Essen und Trinken, wie es sich für eine Familie gehört. Und morgen hat uns Köln wieder.  

Fahrstrecke Womo insgesamt knapp 9.000 km

Fahrstrecke Tjaffer insgesamt 1.650 km

74 Nächte unterwegs 

35 verschiedene Übernachtungsplätze