Da wir gestern schon alles verstaut haben, können wir zeitig den CP verlassen. Wetter leicht diesig, etwas Wind. Über die N10 rollen wir dahin, endlich mal ohne Holpern, erfüllt sich wohl der Wunsch von Wim von gestern, mal 50 km einfach nur so dahinzufahren. Unterwegs in dem weiten Tal geht es vorbei von kilometerlangen Lehmmauern vor Apfelsinenplantagen, die Bergzüge des Anti-Atlas zur Rechten, die des Hohen Atlas zur Linken, aus denen sich mächtige schneebedeckte Gipfel erheben. Jede Menge Menschen sind wieder emsig unterwegs, handeln in Straßendörfern, verladen, packen, wie ein Ameisenhaufen. Und dann am Straßenrand beladene Eselkarren, riesige grüne Geäst- und Laubhaufen, wie von Geisterhand gezogen. Vermutlich durfte man heute hoffentlich kostenlos Grünschnitt in den Plantagen abholen. Alles was sich bewegen kann und ziehen lässt, ist hochvoll beladen und mischt sich problemlos in den Überlandverkehr.
Ab da, wo sich die Straße teilt und es über den ersten Pass nach Marrakech geht, wird die Strecke schlecht und schlechter, sogar gesperrt und viele km auf Piste umgeleitet. Aber alles machbar, wir haben heute sowieso nur ca. 100 km vor uns, so geht es ganz entspannt. Am CP Toubkal angekommen, sitzen wir in der Sonne, genießen den tollen Ausblick auf die Berge und die Orte und die Kasbah und planen den Reiseverlauf. Neben uns schmeißt ein Holländer draußen eine Fritteuse an und es riecht nach Fritten und Bitterballen. Der Platz füllt sich ein wenig. Ich frage nach, ob wir eine Tajine bestellen können. Kein Problem. Um 19 Uhr gehen wir gucken, ob wir sie abholen können, da ist gedeckt in dem Lokal. Schön sitzen wir da, auf dicken bunten Polstern und vielen Kissen auf dunklem Holz, mit dem Mann aus Viersen in seinem LMC, der allein rumfährt und schon die halbe Welt gesehen hat. War ein netter Abend bei Minztee.