01.02.2017    Leghzira via Sbouya bis Abaynou

In der Nacht war es sehr ruhig, kein Gewitter, kein Regen, und der Morgen wolkenlos und blau. Nach ein paar Fotos und Frühstück unter strahlendem Himmel machen wir uns auf. Es geht weiter über die R104 an der Küste entlang Richtung Sidi Ifni. Man kann nah an den Klippen Nomadenzelte sehen. An vielen Stellen sehen wir Straßenarbeiter, das Gewitter gestern hat viel Erde angeschwemmt, aber sie arbeiten scheinbar sehr flott alles weg. Viele Furten über Flüsse sind mittlerweile aus Beton auf Flußniveau, daneben kann man noch die Brücke sehen, der aber Auf- und Abfahrt fehlen. 

Ab Sidi Ifni nehmen wir die N12, biegen irgendwo rechts ab nach Sbouya, sollen 10 km sein, und wollen dort zu einer Kakteen-Cooperative, wie im Reiseführer beschrieben. Es ist eine sehr kleine Straße, geteert, aber sehr ausgefranst und führt durch wunderschöne Landschaft mit unzähligen sanften und hohen Hügeln, Tälern, roter Erde, Lehmbauten, die verfallen, alles wie ein einziger riesiger botanischer Garten. Gottseidank ist wenig Gegenverkehr, es geht irgendwie. Die Sonne strahlt. Wir halten und ich pflücke Statizien, so wunderschön. In dem Ort stehen wir schließlich vor der geschlossenen Cooperative. Ich frage eine vorbeigehende Frau. Der Junge bei ihr saust zu dem Haus und kommt zurück mit der Info, dass in 2 Minuten jemand kommen würde. So freundlich! Und tatsächlich, zwei jüngere Männer zeigen uns etwas lieblos die Leckereien aus Opuntien. Wir kaufen Marmelade und Creme für 25€ als Mitbringsel für Omi und Annemarie. Für die Weiterfahrt wählen wir eine andere Strecke, zurück wäre wegen eines steilen Anstiegs mit Serpentinen sehr schwer für das Womo geworden. 

Wir kommen auf die N12 vor Guelmim in eine wahnsinnig große Ebene mit Dromedar-Warnschild, alles steinig, ekelhaft, ein militärischer Flugplatz liegt dort, wir biegen links ab auf die P1305, das Dorf Abaynou mit der Therme, das unser eigentliches Ziel heute ist, nicht mehr weit. Wir suchen zwischen parkenden LKW herum, fahren zweimal durchs Dorf, ein Österreicher erklärt uns den Weg, finden dann das Tor zur Therme mit einem recht ordentlichen Platz und 3 Womos drauf. Wir setzen uns in die Sonne. Massenweise kommen Männer mit ihren Jungs zum Schwimmen, sehr viel Betrieb. Wim versucht, was einzukaufen, grade mal ein Brot kann er bekommen, sonst nix. Er wird angebettelt, ich am Womo ebenfalls. Ich beschließe, nicht schwimmen zu gehen, das Womo verlasse ich nicht. Wim geht ins Bad, ist flott wieder zurück, sei total voll, laut, dreckig, tja, dachte ich mir. Mit lautem Getöse kommen 2 LKW an, tatsächlich der erste ist der aus Köln, sowas! Wir essen Erbsen, Bratwurst und Kartoffeln. Irgendwie war es kein so guter Tag, eine Cooperative nicht gefunden, in der anderen sehr unergiebig, Therme scheußlich, aber dafür war die Fahrt spektakulär.