Route des Cretes ~ Kaysersberg

Mittwoch 13.08.2014

Leider werden wir nicht von Sonne über Berg und Tal geweckt. Es ist grau, bewölkt, ziemlich dicht alles um uns herum. Es scheint regnerisch zu werden. Draußen 16, drinnen 14 Grad. Nicht gerade hyyggelig. Also Socken an, Vlies an, oder erst gar nicht aufstehen. Wir frühstücken. Zur Linken am Hang eine große Pferdeherde, zur Rechten am Hang die Kuhherde. Das Stierkälbchen ist süß. Bald regnet es auch schon in Strömen. Vier unverdrossene Wanderer ziehen mit forschem Schritt und Regencape unterhalb von uns vorbei. Wir planen was wir machen wollen. Entsorgung ist dringend fällig. Aus dem Tal ziehen weiße Wolkenfetzen herauf. 

Wir packen zusammen, fahren los und nehmen über Route des Cretes die Richtung nach Kaysersberg. Ein Örtchen angucken ist heute wohl eher das Richtige als in der Natur im Regen zu laufen. Die Fahrt ist sehr schön, kalt, nur 10 Grad, durch Wälder, Hochmoore, vorbei an Seen und großen Skiliftanlagen. Hier ist im Winter sicher viel los. Unterwegs können wir kaum aussteigen, so regnet es. In einer kleinen Regenpause finde ich tatsächlich an den unzähligen Myrtille-Büschen im Wald noch ein paar Waldbeeren. 

Flott erreichen wir Kaysersberg nach nur rund 50 km. Der SP liegt schön und direkt am Ort, ist aber richtig voll, Womo an Womo, und es kommen im Verlauf immer noch welche an. Wir parken ein, müssen Keile unterlegen. Wim entsorgt schon mal und bezahlt 7€ für die Nacht und für V+E. Wir essen die restlichen Teilchen von gestern, trinken einen Kaffee, da es leider immer noch regnet. 

Langsam lässt der Regen nach und es zeigt sich Himmelsblau. Wir bummeln durch Kaysersberg, ein größeres Örtchen, viele Besucher, wunderschöne Ecken, überall herrlicher Blumenschmuck, das Geburtshaus von Albert Schweitzer, eine schöne Kirche mit einem geschnitzten Altarbild aus dem 15. Jh., wirklich alles eine Augenweide. 

Ein extrem ungehaltener „alter Sack“ in grüner Steppjacke bezeichnet Bazou u. a. als blöden Köter, weil er ihm anscheinend beim Fotografieren seiner Ollen durch das Bild gelaufen ist. Wim platzt fast der Kragen.

Wir kaufen wieder einmal ein paar Plätzchen, trinken ein Glas Wein in der Sonne. Das tut richtig gut und lässt uns beschwingt weiter durch die Gassen ziehen.

Zuhause bereiten wir das Abendessen vor. Unterdessen regnet es wieder. Es gibt Harricot Vert, Fisch mit Bechamelsauce im Backofen, Kartoffeln. Fernseher ist das erste Mal in diesem Urlaub an, Fußball München : Dortmund. Wir gehen mit Bazou abends noch eine kleine Runde und planen den weiteren Reiseverlauf.