31.01.2017    Sidi Wassay bis Leghzira

Bewölkt, heute fahren wir weiter. Schade irgendwie, aber hierher kommen wir auf jeden Fall nochmal, ich habe mich hier sehr wohl gefühlt, so freundliche Burschen hier auf dem Platz, wirklich aufgehoben, Strand, Klippen, alles vom Feinsten. Na ja, weiter gehts. Im Dorf winken Scharen von Jungs, wo sind eigentlich die Mädchen? Geschäftigkeit auf den Feldern, bepackte Eselchen schleppen haufenweise Grünzeug, so ein idyllisches Bild. Kümmel oder Anis blüht knallgelb auf langen Stielen, flaches Gewächs mit lila Blüten überzieht ganze Hänge. Ziel ist heute erstmal Leghzira mit den Felsentoren am Meer. Wir nehmen die N1, staubig, uninteressant, öde, in den steinigen Weiten sehen wir ein paar Nomadenzelte, große Herden Schafe und Ziegen, und plötzlich Dromedare, so weit das Auge reicht, riesig. Überall bauen sie an der Straße rum. Wir halten an der Petromin Tankstelle kurz vor Tiznit an, um den Mann zu grüßen, der im Reiseführer genannt ist, ja und Abdallah ist da, freut sich, schaut sich das Buch an, wir lassen Womo waschen, alles wird gleich per Hand mitgemacht, Tjaffer und Hänger, und das für 60 Dirham. Gegenüber ist eine große Potterie, wir schauen uns die verschiedenen Sachen an, bunte Teller, verschiedene Tajine-Modelle, tolle Grills, geflochtene Möbel, kleine Hocker sind süß, riesige Gefäße, Feuerstellen auf die man die Tajine stellen kann. Es ist uns aber noch zu früh, uns Mitbringsel einzuladen wegen dem Platz. 

In Tiznit, was uns so von außen im Vorbeifahren sehr gefällt mit seiner 6 km langen Lehmstadtmauer, verlassen wir die N1 und nehmen Richtung Meer die gelbe R104. Schlagartig ändert sich wieder alles, Landschaft, Orte und Menschen, an den Überlandstraßen sieht man ein anderes Leben, etwas davon ab das wohl eher typische marokkanische, was uns sehr gut gefällt und beeindruckt. Die ersten Lehmbauten sind zu sehen. Ich las, dass die verfallen und man daneben ein neues Haus errichtet, das Lehmhaus aber noch als Speicher nutzt. Die Erde wird rot und kupferfarben. Sehr hügelig und schön geht es Richtung Meer mit Euphorbien, Kakteen und Gebüsch. Die Steilküste erreichen wir bei Mirleft, leider ist es am Himmel noch sehr wolkig und trüb, wird heute wohl nix mit Sonne, atlantische Tiefausläufer. Einer schleicht erbärmlich vor uns, unfassbar, wie hier zum Teil Auto gefahren wird. 

In Leghzira finden wir die kleine Abzweigung, auf dem Parkplatz gibt es einen Wärter, zwei französische Womos stehen schon da, Wim wendet direkt, viele Male einschlagen, aber geht gut und noch ist Platz. Wir gehen steil hinab zur Bucht, au Backe, da wieder rauf. Ein Felsentor erreichen wir, nachdem Bazou die ansässige Meute mal zurecht gewiesen hat, schon faszinierend, kupferroter Fels, sehr bröselig, ins Meer geschoben, und ein riesiger Torbogen. Einige Besucher sind unterwegs, die Hunde können wir aber überwiegend frei laufen lassen. Gewaltige Brandung, kaum Strand da, zum zweiten Tor kann man gar nicht kommen. Wir trinken noch einen Tee, und ich schleppe mich nach oben. Kaum da, fängt es an zu grollen und zu blitzen, ein Gewitter, dauert lange, regnet auch, aber kaum Sturm. Wir übernachten hier, unsere Nachbarn ebenfalls. Wir kochen Spaghetti, Tomatensauce mit Salami drin und Reibekäse, lecker.