unser Dayo


Kweli Busara EKUNDAYO Sheik

(Swahili: Auf Trauer folgt Freude)

*11.10.2005 / +20.02.2013

Vater: Shangani PANSA-DAFINA

Mutter: From Mistery Castle ASABI  


So viele Hundebesitzer wissen, welch entsetzliche Trauer einen nach dem Tod eines geliebten Hundes überzieht, wie gelähmt und erstarrt man sich vorfindet, allein, ohne die gewohnte Zuneigung, das Umwedeln, die Freude ... einfach ohne alles, so, als ob die Welt über einem zusammengebrochen wäre, ein Fallen ins Bodenlose. Als wir Arthus, auf den meine Jungs und ich so stolz waren, von uns gehen lassen mussten, blieb es erstmal eine Zeitlang leer in unserem Haus. Zaghaft wurden dann aber die gängigen Hundebücher in unserem Haushalt gewälzt. Mir fiel ein, dass ich einmal etwas über Hunde aus Afrika gelesen hatte, irgendwelche Hunde, die auf den Farmen zur Löwenjagd eingesetzt wurden. Nun konnten wir in unserem Haus in Köln und den umliegenden Feldern und Wäldern zwar so direkt nichts Vergleichbares bieten, wollten auch keine Hunde jagdlich führen, allerdings ging mir diese Rasse, die ich wunderschön in Erinnerung hatte, nicht mehr aus dem Kopf. Leibhaftig hatte ich niemals einen gesehen, und ich musste mich mächtig anstrengen, damals etwas im Internet ausfindig zu machen. Glücklicherweise nahte die Herbstferienzeit, und damit die Hundeausstellung in Dortmund. So packten meine Jungs und ich auf zur Suche nach Rhodesian Ridgeback "in echt". Es war auch kein Problem, bis auf den Umstand, dass uns im Ausstellungsring die Championsklasse der gestandenen Rüden erwartete. Den Anblick dieser Ansammlung muskelbepackter und kraftstrotzend arroganter Souveränität mit Bernsteinaugen werde ich niemals vergessen und höre mich immer noch in Richtung meiner Söhne stammeln: "Was ... seid Ihr sicher, dass wir solch einen Hund wollen???". Überwältigt aber mit gewaltiger Portion Respekt führten wir einige Gespräche mit den Ausstellern, durften sogar mal einen Ridgeback anfassen. Bisher kannte ich keine Angst vor Hunden, aber da stand mir leicht der Schweiß in den Schuhen. Nachdem wir uns viele Stunden um die Ridgebacks herumgedrückt hatten, stand fest, dass wir uns ernsthaft interessierten, na ja, schon sehr entflammt und verliebt waren. Zuhause einigten wir uns darauf, dass es dann aber eine Hündin werden sollte, nun mal nicht gerade solch ein Muskelpaket von Rüden. Kurz danach wurde vom VDH aus dem Bergischen Land ein Wurf angekündigt. Und an Allerheiligen, als die Welpen gut zwei Wochen alt waren, durften wir hin. Du meine Güte, ein Haushalt mit 3 erwachsenen Hunden, einfach alles friedlich, wohl geordnet, eine Hundemama, die gönnerhaft alles geschehen ließ, und niedliche kugelige Welpen, die herum quietschten. Und mittendrin zog der gerade des Gehens mächtige kleinste Spross des Züchterpaares mit Nuckelflasche schwankend seine Kreise. Ein sehr prägendes Erlebnis. Der moppeligste Welpe schleppte sich dann an meinen jüngsten Sohn heran, drückte sein kleines dickes Schnäuzchen verschlafen an ihn und ging nicht mehr weg. Auch beim zweiten Züchter-Besuch löste er sich furchtlos von der Truppe und nahm unsere Herzen zielstrebig in Besitz. Also war nix mit Hündin, nein, ein Rüde sollte es werden .. und es wurde: Ekundayo. Er konnte nicht anders getauft werden, bedeutete sein Name doch: Auf Trauer folgt Freude. Und wie die folgte! Am Nikolaustag 2005 zog er ein. Dayo war ein Herzensbrecher, ein wunderschöner, hochbeiniger, eleganter Rüde, dunkelweizen, mit einem weißen Stern auf der Brust. Er war geschmeidig im Lauf, wie ein wildes Pferd. Er war gutmütig, gelassen, immer spielfreudig, extrem zärtlich und behutsam in seinen Berührungen, einfach eine Gnade für mich als Erstlings-Ridgeback-Besitzerin. Einige Hundeausstellungen, auch international, habe ich damals sehr erfolgreich mit ihm besucht. Er war immer und überall dabei, er wollte nichts anderes, je näher, je lieber. Er saß neben mir auf dem Küchenstuhl beim Zeitung lesen, und meinte demnach, auch z. B. im Sightseeing-Bus durch Rom neben mir auf der Bank sitzen zu können. Er durfte alles, und war dabei nie schwergängig, sondern jederzeit überzeugbar. Auch als ich Wim dann kurz bevor Dayo ein Jahr alt wurde kennen und lieben lernte, erwies Dayo sich als toleranter Hausbewohner, schätzte Wim in der Folge auch sehr als Futterautomat, zeigte sich duldsam ohne jeden Frust ihm gegenüber. Etliche Male besuchten wir auf unseren alljährlichen Oster-Familien-Reisen an die Cote d‘Azur nach Port Grimaud die Shangani‘s, die Züchterfamilie Blumberg, die küstennah in den Bergen mit mehr als 10köpfigem Ridgebackrudel in einer unbeschreiblich schönen Gemeinschaft und Harmonie in sprachlos machender Natur lebt. Viel konnten wir erfahren über das Wesen der Ridgebacks, konnten den imposanten „Opa“ Matobo, einen echten „Afrikaner“, kennen lernen und den Papa unseres Dayo, den legendären Pansa-Dafina. So riesengroße Freude das Leben mit unserem Dayo bedeutete, so unendlich große Trauer brachte der Schock aufgrund seiner schlimmen Krankheit mit sich. Der Krebs vernichtete drei seiner Halswirbel. Wir mussten unseren Dayo viel zu früh gehen lassen an einem frostig-klaren Wintertag. Fließen auch heute noch Tränen deswegen, so hat die Zeit sie doch gewandelt in Tränen der Rührung und Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit mit unserem wundervollen, unvergessenen Dayo, meinen ersten Ridgeback, der die Liebe zu dieser Rasse tief in mir verankert hat.