Früh von der Ziegenwiese abfahrend kaufen wir im Ort Callego de Canada noch Brot und für alle Fälle ein paar Tafeln Schokolade. Auf geht’s, Vorfreude und Spannung auf Marokko und den fremden, jetzt nicht mehr so fernen Kontinent sind riesig. Fridolin, unser Womo, scheint ebenso zu fühlen und saust in einem Rutsch die 500 km bis Algeciras. Auch Bazou und Chianga reißen die Autofahrtstunden brav und klaglos auf einer Pobacke ab, sie spüren auch, es bahnt sich Besonderes an, nie Dagewesenes, da gilt es, sich zu benehmen, sonst darf man am Ende nicht mit.
Gegen 17.00 Uhr nehmen wir in Algeciras die Abfahrt 112, fahren geradeaus, suchen etwas herum in diesem Gewerbegebiet, und finden vom großen, mit Womos schon beinah vollgestellten Parkplatz rechts liegend in einer Häuserzeile den Laden von Carlos. Hier ist er also, der berühmte Ticket-Man, und immer noch leicht unfassbar, endlich dieses Sehnsuchtsland bereisen zu können, betreten wir den dusteren, kleinen, mit tausend Plakaten und Flyern „tapezierten“ Ladenraum. Hinter einer Theke sitzen zwei adrette Damen, fragen nach unseren Wünschen, wickeln den Verkauf der Tickets versiert und mit zahlreichen Informationen gespickt ab. 220,00 € für Wohnmobil mit Anhänger und PKW (ca. 14 m lang) wandern über die Theke, zurück kommen die Tickets! Endlich! Freudig und leicht benommen nehmen wir noch eine Flasche Wein und etwas Kuchenähnliches als Geschenk an und raus aus dem Laden.
Auf dem sehr gut gefüllten Parkplatz, auf dem Womos übernachten dürfen, stehen meist Franzosen, kaum Deutsche, ein Plätzchen finden wir, zwar schwer zu rangieren bei der Ausfahrt, aber morgen früh wird genügend Platz sein, es wird sich hier dann sowieso alles auflösen. Ich fülle schon mal zwei Formulare aus für Ein- und Ausreise. Nach einem Bierchen und einer Ladung McDonalds verläuft die Nacht trotz Reisefieber und breiter Straßen rundum sehr geruhsam.