Obernai ~ Ottrott

Freitag 15.08.2014

In der Nacht regnet es wieder, der Morgen ist noch grau, meine Magenwände vermutlich auch, eine Unpässlichkeit plagt mich, kein Wunder! Ich esse heute mal nichts, oder wenigstens wenig. Die Bauern sind schon fleißig bei der Arbeit. Wir entscheiden uns, nach Obernai zu fahren. Bei Regenwetter ist ein Bummel durch einen Ort noch die beste Wahl. Die Fahrt geht flott, 50 km. In Obernai fahren wir den kostenlosen SP unmittelbar am Ortskern an. Er ist riesengroß, sehr gut gefüllt, wir parken in letzter Reihe direkt am Grünstreifen zur Stadtmauer hin. Eine sehr schöne richtig tolle Aussicht auf die alte Mauer, einen Wehrturm, eine Baumallee. 

Dann erstürmen wir das Örtchen. Sehr sehr schöne Fachwerksträßchen und Plätzchen, gut gefüllte Lokale, eine wunderbare Kirche aus Sandstein, innen viele aufstrebende Säulen wie im Kölner Dom, herrlich bunte Kirchenfenster. 

In einem Straßenlokal bestellen wir uns eine Tarte d'Ognions, die richtig toll ist mit knackigem Salat, dazu ein Bier für Wim und für mich un verre de Pinot gris, allerdings ein Abklatsch von dem von gestern. Ein netter Ober bringt noch Wasser für Bazou, der sich wieder mal tadellos benimmt, wir hatten auch sein Deckchen mit dabei, dann ist alles geritzt. 

Wir wandelen zum Womo zurück. Wim nimmt die Räder ab, nachdem wir mal wieder einen Regenschauer abwarten mussten. Wir wollen nach Ottrott, dem Weinort, der als erster den Rotwein kelterte, ca. 7 km. Die Strecke dahin ist nur zum Teil Radweg, aber noch fahrbar. Ein nettes Örtchen, aber schon wieder Regen, nicht zu fassen. Ich kann gerade mal ein einziges Foto machen. Wir flüchten in eine Winstub, es bleibt einem ja wirklich nichts anderes übrig, ein Rotwein, ein Kaffee, eine Tarte Myrtille, zwei Kleckse Chantilly. Ein älteres Paar aus Aachen nimmt noch Platz. Wir unterhalten uns über Hunde, ganz nett. 

Zurück in Obernai zieht schon wieder Regen auf. Es ist sowas von ungemütlich. Also ab ins Womo. Ich plane den Reiseverlauf. Wim liest und bereitet das Essen vor: Kartoffeln, Eisbergsalat, Rindersteak. Und da parkt uns gegenüber auf diesem Riesenplatz doch tatsächlich der Flensburger Pla mit den Dänen aus Greena ein. So ein Zufall! Wir spielen abends etwas Rummicub und fallen dann ins Bett.