07.01.2016 Donnerstag
Santa Susanna > Cambrils ( N 41°02’40.31“ – E 59°40’19“ )
Heute brechen wir auf. Der Himmel ist stark bewölkt. Wir zahlen 78€. Auf mautfreier Strecke kommen wir gut voran, sind gute 200 km bis Cambrils. Bin gespannt, wie es da so ist. Beinah hätten wir 70.000 km auf dem Tacho geknackt, fehlt aber noch klein wenig. Die Gegend ist zunächst ätzend, später aber lieblicher mit viel Weinbau und lebendigeren Orten. An der Küste geht's entlang, man sieht ein paar schwere Pötte auf dem Meer. Langsam klettert das Thermometer, von 12 auf 17 und später sogar auf 21 Grad. Schon klasse!
Der SP liegt unmittelbar an der AB, es geht über einen schmalen steilen Bahnübergang und dann rein durch ein Tor zum Camperpark Playa y Fiesta. Wir suchen Platz, finden einen sehr schönen auf einer Ecke mit vollem Meerblick. Wunderbar. Etliche Womos sind da, auch richtig große, fast ausschließlich Deutsche, ein paar Holländer, alle sind freundlich und entspannt. Wir stellen Tisch und Stühle raus in die Sonne, essen Brot mit Rillettes und genießen die Brandung. Der Strand ist Kies und feiner Sand, anders als der grobkörnige in Santa Susanna. Ein herrlicher Weg geht rechts und links am Meer entlang. Die Hundis haben Spaß. Mit Bazous Pfote scheint es etwas besser zu gehn. Wir melden uns noch an, pro Nacht 11,50€ incl. Strom. Auf dem Weg biss Chianga Wim in die Wade, weil der an Bazou rumzerrte. Die hat's faustdick hinter den Ohren. Morgen werden wir radeln. Freue mich schon darauf.
Wir erleben einen spektakulären, himmlischen Sonnenuntergang in leuchtenden Farben und essen Spaghetti mit einem Rest Bolognese von zuhause. Mir schmeckte es gut, Wim weniger gut. Tja.
08.01.2016 Freitag
Cambrils
Nun sind wir schon eine Woche unterwegs, rasend geht die Zeit. Ein herrlicher Morgen bricht an mit einem wunderbaren Sonnenaufgang. Wir haben bis halb 8 geschlafen. Wim holt Brot. Und wir können draußen frühstücken bei 22 Grad. Gegenüber reisen die jungen Holländer heute ab. Als Wim vom duschen kommt, parken wir um auf den noch schöneren Platz und entsorgen vorher noch. Schön.
Irgendwann macht Wim die Räder mit Anhänger klar und wir ziehen ab nach Cambrils. Ca. 8 km am Meer entlang führt ein wirklich phantastischer Radweg, Palmen ringsum, super gepflegt, sehr belebt, herrliche Strandabschnitte, wir sind begeistert. Bis zum Ende von Cambrils, dann drehen wir. Vielleicht finden wir ein Lokal und können was essen und die Hunde dürfen mit rein. Klappt! Kleine Fische, Tintenfische, katalonische Bratkartoffeln, Weißwein, köstlich, und die Hundis benehmen sich tadellos. Bin sehr stolz. Dort gibts Wlan, so kann ich der Familie kurz Nachricht geben. In einem kleinen Laden kaufen wir noch Grundnahrungsmittel: Wein und Brot. Beschwipst geht es Richtung Womo, es wird auch schon dunkel. Unterwegs laufen die 2 noch ein Stück nebenher. Bazou schickt sich klasse, Chianga nörgelt im Anhänger vor sich hin, hat aber heute nicht reingepieselt. Unser Nachbar aus Itzehoe gibt mir meine SP-Liste vom letzten Jahr zurück, er hat sich da wohl was rausgeschrieben. Heute bleibt im Womo die Küche kalt, wir sind noch satt wie Zecken. Ein toller Tag heute.
09.01.2016 Samstag
Cambrils
Die Nachbarn aus IZ reisen heute weiter, ebenfalls die aus Geldern mit dem RR. Ich mache das Womo sauber, Wim geht mal zum Waschhaus. Wir frühstücken wieder draußen. Es ist sehr wolkig, aber warm, nicht windig, und nachts hatte es auch geregnet. Mal sehn, ob die Sonne es heute noch schafft. Wir radeln nach Cambrils und direkt weiter bis Salou. Die Sonne kommt und strahlt kräftig am blauen Himmel. Einfach eine himmlische Strecke, Olivenhaine, Palmen, Sand und Meer und ein Hotel am anderen, alles sehr gepflegt, keine einzige Bruchbude. Die ersten Bougainvillea und Hibiskus blühen, auch die langen hohen rot-orangen Pfeifenputzer-Blüten. Auf der Rückfahrt kehren wir an einem sonnigen Plätzchen ein, essen gebackene kleine Fische, Tintenfischringe und Bratkartoffeln, 2 Bier und Weißwein und vom Lokal gibt‘s einen knallgelben Schnaps. Alles sehr gut. Die Hundis haben wir in den Anhängern gelassen, sie haben sich gestreckt und schlafen. Bazou ist auch heute wieder total ruhig im Anhänger, Chianga jammert vor sich hin, ist aber erträglich. Die Heimfahrt geht flott. Sind heute sicher mehr als 40 km gefahren. Am Womo spricht uns ein ehemals Kölner an, der schon lange unterwegs ist. Wir erzählen was, zwei weitere Männer, einer aus Solingen, kommen und erzählen auch. Alles lustig. Essen brauchen wir heute wohl nichts mehr. Einen Krimi mit Maja Maranow gucken wir uns an, sie ist mit 54 gestorben, danach noch Carolin Kebbekus, so lustig, ich find sie klasse.
10.01.2016 Sonntag
Valencia ( N 39°23’11.93“ – W 0°19’55.59“ )
Der Himmel zeigt dunkle Wolken, es ist ziemlich windig, aber nicht kalt. Wir schlafen lange und frühstücken in Ruhe. Dann entschließen wir uns, heute schon Cambrils zu verlassen und weiter zu fahren. Sonntags reist es sich gut. Wir packen auf und kommen gegen Mittag weg. Bis Valencia sind es ca. 300 km. Mautfrei brauchen wir gute 4 Stunden. Es geht rauf in die Berge, eine sehr schöne Gegend hier, viel Landwirtschaft mit Oliven und, erstaunlich für uns, sehr vielen Haselnussbäumen. Die Sonne scheint, eine schöne Fahrt. Runter zum Meer zeigt sich in einem weiten Tal mit unzähligen Apfelsinenplantagen immer wieder das große breite Flussbett des Ebro. Träge schlängelt er sich in dunklem Türkisgrün durch die Schluchten. Viele Menschen sind mit der Feldarbeit beschäftigt, am Straßenrand werden Apfelsinensäckchen angeboten. Wir verpassen aber, anzuhalten, Mist.
Höhe Castello wird die Gegend aber erneut richtig öde, scheußliche Wohnsilos im Wechsel mit noch scheußlicheren Ladenzeilen. Tja, so kann die spanische Küste eben auch sein. Ich kann es einfach nicht leiden. Der Himmel wird duster und gewittrig. Alles hängt fest an einem höheren Gebirgszug rechts von uns. Zum Meer hin ist es freundlich und blau. Nix wie hin. Das Navi lotst uns in Valencia drumrum etwas seltsam, aber wir kommen gut hin zum SP La Marina im Vorort El Saler. Ein guter geschotterter Platz und es stehen schon etliche Womos dort. Schnell die Räder runter, wir wollen ins gegenüber liegende Naturschutzgebiet zum Meer, und mit Chianga üben. Wird nicht einfach, ist es auch nicht, weil sie zieht wie verrückt und stoppt, wenn Bazou alle paar Meter bockt. Wim nimmt dann beide, was irgendwie besser geht. Irgendwann schnallen wir sie ab und wir erreichen Strand und Meer und Blick auf etliche beleuchtete große Schiffe und die Hafenanlagen. Dann zurück, Wlan kurz möglich, eine Dose Erbsensuppe mit französischen Mettwürstchen muss herhalten und sättigt passabel, und später Tatort.