von Reillanne nach Apt

06.06.2025 Freitag

Von den Höhen des Örtchens Reillanne kommend folgen wir der D4100 nach Westen und fahren durch wunderschöne Platanenalleen auf Céreste zu. Beim entgegenkommenden schweren LKW-Führerhaus hoffen wir, keiner der dick-knotigen Stellen eines Platanenstamms reißt uns den Spiegel ab. Fein wird gezirkelt, auch der LKW-Fahrer nimmt es nicht auf die leichte Schulter. Aber beide Fahrzeuge schieben langsam und ohne Schrammen aneinander vorbei. 

Der schöne Ort Céreste liegt hügelig, etliche Besucher säumen die Straße, es scheint besuchenswert zu sein. Wir folgen aber weiter der Landstraße durch sehr schöne Gegend mit kleinen Flüssen, Mohnfeldern und Wiesen und felsigen Kuppen. 

Schon passieren wir das Ortsschild Apt. Die Straße führt an einem tiefer liegenden trockenen Flussbett entlang, nur sehr wenige Pfützen kann man entdecken. Näher zum Zentrum hin parken unzählige PKW auf betonierten Rampen quasi im Flussbett. Ich denke an die Bilder von Überflutungen in südlichen Städten, wo PKW zusammengeschoben und von reißenden Fluten mitgerissen werden, sich irgendwo verkeilen und zu Schrottinseln auftürmen. Ob jeder hier sein Fahrzeug für den Fall, dass das Flusswasser anschwillt, flott aus der Gefahrenzone bringen kann, wage ich zu bezweifeln. Aber Heiteres kommt in Sicht. Eine große Kirmes wird wohl stattfinden. Bunte Fahrgeschäfte stehen an mehreren Stellen in der Stadt. Da wird - um mit unserem Kanzler zu sprechen - „Rambo Zambo“ sein an Pfingsten. Jedenfalls wirkt jetzt schon alles sehr quirlig im Städtchen. 

Hinter dem Zentrum können wir einen Leclerc anfahren. Vorräte müssen aufgefüllt werden. Der riesige Supermarkt ist wie gewohnt ein Erlebnis, wie eigentlich immer in Frankreich. Güte und Frische des Sortiments sind unschlagbar, ein Einkaufserlebnis jedes Mal, nicht vergleichbar mit dem „Zustand“ zuhause. Allein dafür kann man Frankreich lieben lernen. Und auf ein weiteres schönes Stückchen Frankreich hoffen wir, nämlich in 4 km auf unserem ausgesuchten SP für die nächsten 2 oder 3 Tage. „Hotel Carina“ bietet SP an, einen Pool gibt es, bei diesem Sommerwetter wirklich nicht zu verachten. Wir sind gespannt, da wir auch schon ungute Erfahrungen mit derlei Kombi-Beherbergung gemacht haben. Es wird einem das Gefühl vermittelt, nur geduldet zu sein, da man sich eher auf die Schnelle von den Womobilisten die Übernachtungskosten auf den ohnehin großen und oft leeren Parkflächen mitnehmen will. Aber mal kein Geunke im Vorfeld, wenn‘s so sein sollte, ist es immer noch früh genug dafür. Zunächst müssen wir uns sowieso noch eine Stunde irgendwo rumtreiben, da die Rezeption erst um 15 Uhr öffnet. An einem See in Apt, an dem auch ein schattenloser SP liegt, machen wir im Schatten eines Baumes eine Kaffeepause bei Gluthitze, bevor wir das Hotel anfahren. Es liegt direkt an der Landstraße D201 hinter einem für diese Region typischen Betrieb, der kandierte Früchte herstellt. Eine staubige Einfahrt zwischen zwei Mäuerchen, einen schmalen Weg entlang, ein geschotterter Platz tut sich auf und Monsieur Hausherr saust heran. Er platziert uns im Schatten großer Maulbeerbäume, was sich im Nachhinein als wenig gut herausstellt, fallen die Beeren doch zu Tausenden herab und sauen uns völlig ein samt Markise. 

Na ja, etwas ist immer. Ansonsten ist das Plätzchen gut. Strom und Wasser gibt es, eine große Gartenanlage, die nach mindestens einem Gärtner schreit, einen Pool ebenfalls, gründlichere Reinigung wäre angebracht. Aber auch das ist nicht wirklich von Bedeutung, denn das Baden darin ist angenehm und wir überleben es. 

07.06.2025 Samstag

Heute ist Markttag in Apt. Wir müssen zeitig in die Pötte kommen, kennen wir doch die Umstände der provenzalischen Märkte. Wer zu spät kommt, den bestraft der Händler, denn gegen Mittag werden die ersten Stände schon zusammengepackt, dann ist Feierabend. Es liegt lange zurück, dass wir uns in ein südfranzösisches Marktgetümmel geworfen haben. Höchste Zeit also dafür. Rad parat und ab mit uns auf den Calavon-Radweg. Auf der stillgelegten Bahnstrecke erreichen wir perfekt beschildert in gut 4 km das Zentrum von Apt. Am alten Bahnhof, der schön herausgeputzt ist, fahren wir vorbei, tolle Aussichten tun sich auf auf das kleine Städtchen Apt, das eingebettet zwischen dem malerischen Vaucluse-Hochplateau und dem Luberon Gebirge liegt. Im alten Teil von Apt geht es ziemlich abwärts über das trockene Flussbett hinweg in die Richtung, aus der Menschen mit Tüten kommen und uns die ersten Marktmarkisen zuwinken. Unter dem Namen Apta Julia war die Stadt einst eine sehr wohlhabende Kolonie des Römischen Reiches. Sie lag an einer der wichtigsten Straßen, der Via Domitia, über die viele Reisende und Händler kamen und in der Stadt Station machten. Im Mittelalter war Apt ein wichtiger Handelspunkt, was sich heute noch im lebhaften Markttreiben widerspiegeln soll und das auch sogleich bestätigt werden kann. Angesichts der vielen Besucher und der offenbar schier endlosen Marktstände entschließen wir uns dazu, im Schichtbetrieb den Markt zu begehen, Chianga bleibt am schattigen Plätzchen im Hänger, Wim auf einer Bank daneben. 

Ich stiefele los, und nicht nur meine Beine wandern, nein, auch die Augen. 

Welch eine Fülle, welch eine Farbenpracht.

Dieser Wochenmarkt in Apt findet übrigens jeden Samstag seit dem frühen 16. Jahrhundert statt. Es ist einer der ältesten und meist besuchten Märkte der Provence. Die Archive von Apt berichten von einem wöchentlichen Markt, der erstmals im 12. Jahrhundert abgehalten, später durch königliche Dekrete im Jahr 1470 bestätigt wurde und der Stadt das Recht gewährte, den Markt jeden Dienstag abzuhalten. Irgendwann nach 1500 verschob einer derer von Savoyen, Graf und Gouverneur der Provence, den Markt von Dienstag auf Samstag Vormittag. 

Der Marché findet das ganze Jahr über statt und zieht Händler und Kunden aus dem ganzen Luberon und dem Plateau d'Albion an. In der Hochsaison kommen mehr als 350 Markthändler und füllen das ganze Stadtzentrum von 8.00 bis 12.30 Uhr. Im Sommer gibt es einen gratis Shuttle-Dienst, um ins Zentrum zu gelangen. Das muss dann wohl der Wahnsinn sein und nur etwas für Hartgesottene. Aber es wird eben auch etwas für alle Sinne geboten. Man kann es sich nicht entgehen lassen und muss eintauchen in dieses Erlebnis mit seinen Köstlichkeiten und Spezialitäten, dieses absolute Eldorado für Feinschmecker, in diese Fundgrube an Lebensmitteln für Kenner der mediterranen Küche, und das alles in einer der romantischsten Landschaften Europas. Die Vielfalt an Delikatessen wie Weine, Öle, Salze und Kräuter finden sich in so vielen verschiedenen Varianten auf den Märkten. Daneben all das französisch Verspielte in Kleidung, Accessoires und Schmuck, bevor einen die dickfleischigen hocharomatischen Ochsenherztomaten anlachen.

Der Markt wurde 1996 mit der Auszeichung "marché d'exception français" für seine Atmosphäre, seine Dauerhaftigkeit und Originalität prämiert. Es ist einfach ein herrliches Vergnügen, an den unzähligen Auslagen vorbei zu bummeln, Händler und Käufer zu beobachten, wie sie miteinander umgehen und zu erleben, wie die sehr positive Art und Weise die ganze Stimmung prägt. 

Wirklich bemerkenswert allerdings ist, dass, entgegen all unseren vorherigen Marktbesuchen in Südfrankreich, sich dieser hier durch die ganze Stadt zieht, also nicht auf einen Marktplatz begrenzt ist. Dadurch ergeben sich vor dem Hintergrund der wunderschönen alten Hausfassaden ganz andere, besondere Bilder. Man wandert über das uralte, wie gebohnert glänzende speckige Pflaster, die Marktstände wirken wie immer da gewesen, man wird in vergangene Zeiten katapultiert, Zeit steht still, obwohl alles um einen herum wuselt. 

Im Nachhinein stelle ich fest, dass ich keine kandierten Früchte und Stände mit Marmeladen entdeckt habe. Apt, umgeben von vielen Obstplantagen und Weinreben, gilt schließlich als "Welthauptstadt der kandierten Früchte". Hier werden die verschiedenen Obstsorten zu köstlichen Konfitüren und kandierten Früchten verarbeitet. Diese Tradition besteht schon seit dem 16. Jahrhundert. Konfiserien bieten sie zum Kauf an, auf dem Markt scheinbar nicht. Das geht nun an uns vorbei, möglicherweise Grund genug, Apt irgendwann nochmal zu besuchen, es sei denn, Wim spürt bei seinem Gang über den Markt welche auf. Ich unterdessen studiere nun das Geschehen abseits während ich warte. Eine Frau lässt sich auf die Bank neben mir fallen. Sie hat herrliche Blumen eingekauft. Ich sehe die Pracht schon in einem riesigen Tongefäß auf einer sonnengefluteten Terrasse im provenzalischen Hügelland stehen. Ein Schwarm französischer Frauen kommt amüsiert vom Markt, wunderschön bunt und locker gekleidet, präsentieren sich gegenseitig den Inhalt ihrer Einkaufstüten und bewundern und freuen sich. Die Männer fahren zum verabredeten Zeitpunkt mit dem Auto vor, halten am Straßenrand und alles wird verladen. Ab nach Hause mit der Beute. 

Auch wir machen uns, nachdem Wim noch ein … na was schon? … Brot besorgt hat, auf den Heimweg und radeln über den schönen Radweg, auf dem fürsorglich schadhafte Stellen sehr auffällig markiert sind, zurück zum Womo.

Nach einer Pause lockt uns das feine Wetterchen am späteren Nachmittag nochmal zu einem Ausflug. In anderer Richtung ist in 9 km eine alte römische Brücke über den Fluss Cavalon zu bestaunen. Flott die Badeklamotten gepackt und auf geht‘s. Man muss wissen, dass es hier im Tal sowas von unproblematisch ist, mit dem Rad von A nach B zu kommen. Auf der alten Bahntrasse zu radeln ist vergleichsweise holländisch hervorragend und es saust nur so dahin mit einem. Zu lesen war, dass der Gebirgszug des Luberon, nicht höher als 1200 m, der sich hier im Herzen der Provence über eine Länge von 50 km von Cavaillon im Westen bis Manosque im Osten erstreckt, ein Paradies für Wanderer und Radfahrer sei. Ja, uneingeschränkt abnicken können wir das bisher und genießen auch auf dieser Strecke die wilde, spröde und ursprüngliche Landschaft, der die Weinreben immer wieder eine gewisse Lieblichkeit verleihen. 

Schnell erreichen wir daher unser Ziel und stehen vor einem Wunderwerk römischer Baukunst, der Steinbogenbrücke Pont Julien, erbaut im Jahr 3 v.Chr.. Aus quaderförmigen Kalksteinen völlig ohne Mörtel wurde sie von den Römern errichtet, was eine unglaublich hohe Präzision bei der Bearbeitung der Steine, die aus den umliegenden Steinbrüchen des Luberon stammen, erforderte. Die Brücke war Teil der wichtigen römischen Verbindungsstraße Via Domitia, die von Spanien bis nach Turin führte, und gilt heute als die am besten erhaltene römische Brücke innerhalb Frankreichs. Besonders bemerkenswert ist, dass die Pont Julien über 2000 Jahre lang Menschen, ihre Fahrzeuge und Nutztiere über den Calavon geführt hat. Sie ist 80 m lang, in der Mitte fast 12 m hoch, knapp 6 m breit und wurde bis 2005 als Teil der Landstraße D108 genutzt. Und sie steht weiter im Dienste der Menschheit als Teil des Calavon-Radwegs, der quer durch den Luberon führt. Ihren Namen verdankt die Brücke übrigens ihrer Nähe zur Stadt Apt, die von Julius Caesar 45 v.Chr. als römische Kolonie gegründet wurde und damals den Namen „Apta Julia“ erhielt. Voller Ehrfurcht vor der römischen Meisterleistung müssten wir eigentlich still verharren, aber nein, Enttäuschung macht sich breit, denn leider leider führt der Fluss kein Wasser, ich ahnte schon sowas. Nur trockenes Flussbettwandern ist möglich, mit Flussbadevergnügen wird‘s heute nichts. Der grün schimmernde einzige Tümpel, der nur über eine steile Schlickrampe hinab erreicht werden könnte, lockt uns nicht, allerdings Chianga. Sie nimmt doch tatsächlich ein ausgiebiges Bad, ja, sie schwimmt sogar quer durch, um sich danach genüßlich zu pudern. Unser altes Schätzchen zieht alle Register. Wir sind glücklich. 

Der Rückweg wird mit viel Genuss bei tadellosem Wetterchen abgeradelt. Der Hotel-Pool muss zur Abkühlung herhalten. Ein kühler Kopf muss sein, zu überlegen ist nämlich, ob wir morgen eine Bergetappe wagen sollen oder nicht, mit dem Rad wohlgemerkt. Wir bleiben nämlich eine weitere Nacht unterm Maulbeerbaum. 

08.06.2025 Pfingstsonntag

Gestern trudelten 3 weitere Freizeitfahrzeuge auf unserem Hotel-SP ein. Ein Paar erzählte Wim, sie hätten jetzt 2 Stunden nach einem freien Platz gesucht, alles voll. Schrecklich, sie waren verständlicherweise total genervt. Angesichts dessen haben wir entschieden, noch hier stehen zu bleiben bis morgen. Pfingstmontag wird es sich wohl wieder entspannen. Vorsichtshalber frage ich per Mail auf einem CP für unsere nächste Station an. Prompt bekomme ich die Antwort, man reserviert uns eine Lücke. So können wir entspannt in den Tag starten und die gestrige Frage, ob wir unsere erste Bergetappe angehen sollen oder nicht, mit „ja“ beantworten. Los geht es. Ziel 9 km Roussillon, Hotspot „Le Sentier des Ocres“, Ockerfelsenland. Über eine kaum befahrene Landstraße führt die Route, dann vorbei an blühenden Wiesen und wogenden Getreidefeldern, immer mit weiter Fernsicht auf Höhenrücken, vor denen sich in weitläufigen Arealen zwischen Pinien und Zypressen herrliche Anwesen schmiegen. Lavendelfelder zeigen leichten Blauton, faszinierend schön blühen Opuntien. Gelegentlich passieren wir eiserne Tore, ohne einen Blick auf vermutlich dahinter versteckt liegende Landhäuser erhaschen zu können. Moderat, wie von der App vorhergesagt, steigt die Strecke stetig an. Es ist gut machbar, für mich jedenfalls besser als für Wim, denn ihm hängt ja der Hänger mit 15 kg + Chianga mit 43 kg hinten an. Aber wir kommen voran, umkehren keine Option. 

Zu meinem Erstaunen erwartet uns auch am Ende kein extremeres Steilstück, nein, wir ziehen sehr gut am Ortsschild vorbei, haben Puste, unbedenklichen Puls und keine Verklemmungen im Wadenbereich. Hilfe rufen wäre hier auch schlecht, denn alle anliegenden Häuser, und das sind viele, liegen verriegelt und verrammelt hinter vielen trutzigen Toreinfahrten, die nur erahnen lassen, was sich irgendwo im waldreichen Grund vor immer roter werdenden Felswänden aufspüren ließe. Ja, die Ockerfelsen von Roussillon, eine natürliche Formation aus leuchtend roten und gelben Sandsteinen, prägen die Landschaft und blitzen überall hervor. 

Im Ort auf halber Höhe erreichen wir einen Platz, und der erste „rote“ Felsbrocken präsentiert sich in Bestlage. Eine ellenlange Prozession an Touristen kämpft sich auf seinem Rücken vermutlich zum Eingang ins Ockerfelsenland. Da reihen wir uns nicht ein, verschnaufen und genießen erstmal diesen Punkt hier.

Es folgt der Anstieg auf die nächste Terrasse des Örtchens. Ganz so einfach ist das nicht, da man sich das schmale Sträßchen teilen muss mit PKW, anderen Radfahrern und vielen Besuchern. Schwung nehmen ist daher nur bedingt wirkungsvoll, wir werden von einem vor uns unschlüssig gurkenden Auto ausgebremst. Schieben ist angesagt. Vor der Mairie landen wir. Wirklich sehenswerte Häuser in leuchtenden Farben rahmen alles ein, schöne kleine Lädchen und lauschige Terrassen sind bevölkert, hohe Burgmauern ragen steil auf. 

Chianga schattig geparkt, treiben wir uns abwechselnd auf die Spitze, also steigen nacheinander hinauf auf den Burghügel und werden total überrascht, wie weitläufig es hier oben ist. Der Kirche statte ich einen Besuch ab, sogar der Pastor ist anwesend. Auf meine Feststellung, dass ja gar keine Orgel in der Kirche sei, lacht und zwinkert er, hier oben müsse man singen, es fiele gerade hier oben auch gar nicht schwer. 

Die Fernsicht ist natürlich phantastisch und … 

… zauberhafte Ecken und Winkel tun sich hier oben auf.

Wir schauen uns noch eine ganze Weile das Geschehen auf dem Plätzchen an, bevor wir uns wieder abwärts bewegen. 

Schwer fällt uns der Rückweg nicht, auch wenn ich gerade nicht weiß, was leichter ist: ein Rad nach oben schieben oder es zu Fuß am steilen Stich vom Burghügel nach unten unter Kontrolle zu halten, schon eine druckvolle Situation. Aber es gibt so viel zu sehen, dass irgendeine Mühe gen Null tendiert. 

Die Rückfahrt ist nun reines Vergnügen. Es rollt bergab nur so mit uns dahin. Ein Genuss! 

Unterbrochen wird die Abfahrt nur durch einen kurzen Pipi-Stopp für Chianga und einen Waldspaziergang.

Unterwegs überholt uns eine Luxuskarosse in provenzalischem Fensterlädenblau, ein Bentley, ja, hier ist so die Gegend, wo sie ihr Zuhause haben könnten, jawoll, „meine Armut kotzt mich an“ ;-). Da spricht mir doch das glückliche grashüpfergrüne Etwas, das mir in der nächsten Kurve mit Überschwang und Überschwung voller Entschlossenheit und Lebenslust in halsbrecherischer Schieflage rasant entgegen kommt, mehr aus der Seele und erheitert mein Gemüt: eine quietschfröhliche Ente, flott unterwegs. Grün ist doch eine herrliche Farbe. Ich liebe sie schon immer.

09.06.2025 Pfingstmontag

Heute ist nun Weiterfahrt angesagt. Entspannt können wir dem Tagesziel CP in L‘Isle-sur-la-Sorgue in rund 50 km entgegenfahren. Nach längerem Überlegen, ob oder ob nicht, werden wir einen Abstecher zum nur 20 km entfernt liegenden absoluten Provence-Hotspot, den wohl alle Welt von Fotos her kennt, diesem Sinnbild der Provence, unternehmen. Gut gelaunt verlassen wir unseren Schlafplatz unterm Maulbeerbaum und begeben uns auf die Landstraße.