von L‘Isle-sur-la-Sorgue nach Mirabel-et-Blacons

14.06.2025 Samstag

Nach Norden geht es. Auf der Flucht so etwas vor der irren Hitze zieht es uns weg aus L‘Isle-sur-la-Sorgue. Gut 160 km nördlich hoffen wir, etwas erträglichere Temperaturen und schöne Ziele zu finden. Zwei Routen schlägt Navi-Rüdiger vor, eine entlang der Rhone, die andere durchs unbekannte Inland. Zeitlich nehmen sie sich nichts, Entscheidung fällt daher auf Inlandsroute. Lavendelfelder begleiten uns, füllen das Concördchen in jede Ritze mit dem Duft. Motten werden wohl über Jahre nicht einziehen wollen. 

Wilde Flüsse und kleine Örtchen passieren wir, häufig eng, Ortskerne dunkel im Schatten riesiger Platanen liegend, dass man kaum ausmachen kann, welche der engeren Abzweigungen man nehmen soll. Glücklicherweise verfransen wir uns nicht. 

Einige Male muss gestiegen werden, bevor es wieder abwärts geht. Wenn keine Lavendelfelder an der Straße liegen, dann Weinreben, manchmal beides, so weit das Auge reicht. An unscheinbaren aber auch noblen Weingütern fahren wir vorbei. Auf Degustation wird reichlich hingewiesen.

Die Bergrücken werden höher, ziehen sich schroffer weit an der Route dahin. Der Landstrich ist äußerst abwechslungsreich, und wir sind sehr froh, diese Strecke gewählt zu haben, weil wir wieder tolle Eindrücke von der Provence gewinnen, vermutlich ganz anders als über die flache Rhone-Route.

Kleine Unsicherheit fährt mit, da der gestern per Mail angefragte CP in der Nähe von Crest bisher nicht geantwortet hat. Es könnte sein, dass nichts frei ist. Wir probieren es einfach und lassen uns den wunderbaren Landstrich jetzt nicht vermiesen.

Nach gut 3 Stunden und unendlich vielen Beruhigungshubbeln nähern wir uns dem Städtchen Crest und kommen nach einem Einkauf im Supermarkt am CP Gervanne in Mirabel-et-Blacons an. Wie im Netz beschrieben, werden wir richtig herzlich empfangen, Platz für uns ist vorhanden. 

Wir werden eskortiert, es geht abwärts zum Flussufer, der CP ist total grün, hohe Bäume, Blühendes, Dekorationen, wirklich sehr liebevoll und hübsch alles. Mittendrin wäre eine Lücke, aber unten am Fluss auch noch. Und das muss uns nun keiner zwei Mal anbieten, natürlich direkt dorthin. Auf einem breiten Wiesenstück findet sicher eine Oldie-Club-Versammlung statt, Käfer und Bullys stehen dicht geparkt, und auch ein paar andere Oldtimer. Keine Frage, man räumt für uns auf Geheiß unseres tollen Eskortmannes die komplette Fläche, völlig problemlos und galant, und wir dürfen einfädeln auf Platz 1 am Ufer der Drôme. Wahnsinn! Wer hätte das gedacht? Paradies! 

Auch hier ist es heiß, aber unser von Bäumen super beschatteter Platz und die vom Fluss kommende Frische lassen alles ertragen. Wir richten uns ein und lassen uns sofort in die Fluten zischen. Meine Güte, welch eine Location, welch ein Erlebnis. Es geht doch nichts über Flussbaden. Und das genießen sehr viele. Weit hinauf und hinunter ziehen sich die Badegäste wie bunte Kleckse am Ufer und im Wasser der rasant dahin fließenden Drôme. 

Nach und nach verabschieden sich die Oldtimer-Freaks nach etlichen lustigen Gesprächen, wir haben unsere Ecke für uns alleine und verzehren die erste „Tarte Tropezienne“ der Saison, dieses fluffige, mit Streuselzucker überzogene und, ich sag mal „leichter“ Creme gefüllte Gebäck, das auf der Zunge zergeht. Und morgen wird geradelt, die „Velodrôme“ lädt dazu geradezu ein. 

15.06.2025 Sonntag

Eine Mitcamperin informiert uns über alles Mögliche, u. a. den heute in einem Nachbarort stattfindenden Marché. Ja, warum nicht, schon lange keinen Marché mehr besucht, und ein Ziel beim Radeln ist doch immer gut. Aber morgens ist zunächst ein Bad im Fluss an der Reihe. Sagte ich schon, dass ich das liebe? Noch kein Mensch unterwegs, obwohl schon halb 10, so haben Chianga und ich den Fluss für uns alleine. Eine Wohltat, eine frische. Die hält wenigstens an, im Gegensatz zu einer schnöden Dusche. Vor allem an der Ecke im Mündungsbereich der Gervanne in die Drôme, da strömt es so richtig, da sind Massage und Lymphdrainage frei Haus inklusive. 

Inzwischen hat Wim das Sonntagsfrühstück angerichtet und die Räder stehen parat. Die Damen brauchen nur Essen fassen und aufsatteln. Wenn wir Wim nicht hätten … dann könnten wir uns jetzt alleine durch die Lavendelfelder schlagen, durch die der herrliche Radweg führt. Hohe Berge rahmen alles ein, die hoch oben liegenden tollen Anwesen genießen sicher weite Blicke ins Vallée du Drôme und die türkisblauen Fluten, die sich durch das breite Flussbett aus fast weißen Kieseln schlängeln. Es ist ziemlich bedeckt heute, zwar nicht sehr schwül, trotzdem heiß, ein Gewitter könnte in der Luft liegen. Seltsam ist, dass die Lavendelfelder richtig dunkel wirken, Strahlkraft erkenne ich wenig. Möglicherweise sieht das anders aus, wenn der Himmel blau ist. Hoffen wir, dass wir das noch erleben dürfen. Ggf. liegt es auch daran, dass der Lavendel natürlich noch nicht voll aufgeblüht ist, zwar blaue Blüten trägt, aber diese noch überwiegend geschlossen sind. 

Nach gut 10 km erreichen wir das Örtchen Saillans. Es scheint recht groß und durchzogen von richtig engen Gassen. Den Markt verfehlt man auch hier nicht, denn immer der Meute nach ist nicht falsch und von Erfolg gekrönt. Anders als auf den beiden anderen Märkten können wir hier ziemlich problemlos mit Rädern und Hänger durchschieben, obwohl die Lokale ihre Tische komplett auf die Gasse gestellt haben. 

Es herrscht eine deutlich gelassene, eher gechillte Stimmung. Auch das Publikum ist sehr viel anders. Wir sehen viele alternativ angehauchte Leute, es wirkt zum Teil esoterisch. Möglicherweise ist auch eine künstlerische Szene hier zuhause oder Leute, deren Lebensziel das Canyoning ist oder sie einfach noch auf der Suche nach dem Lebenssinn sind. Etwas irritierend wirkt das Ganze nach einer Zeit des Herumschlenderns. Jedenfalls fasziniert es auch irgendwie diese Einteilung quasi in zwei Schubladen: „Rastalocken-Pluderhosen-Typen“ und „Trecking-Schlappen-Touris“. Auch kann ich den Grund für das auffällige Gechillt-Sein nicht ergründen. Liegt es wirklich am Total-Runterkommen oder ist nicht doch ein aufhellendes „Mittel“ im Spiel? 

Egal, der Markt ist nett, mal etwas anders, viele Hunde sind unterwegs, mal mit, mal ohne Leine, Wim schenkt mir ein Sonnenhütchen aus Seegras, er trinkt ein „Sturmbio“-Bier, und ich nehme zum Wasser eine Pavlova, wollte ich schon immer mal probieren. Während die Händler zusammenpacken, kaufen wir noch flott 2 Melonen, kreuzen die Gassen des Örtchens und begeben uns auf den Rückweg.

Mittlerweile zieht es sich am Himmel weiter zu. Tatsächlich sprüht auch ein Schauer hernieder, also eher in der Art, als zöge kurz ein sanfter Regensprenger seine Spur über uns hinweg. Man hätte die Tropfen zählen können. Leider bleibt die grandiose Landschaft rundum in irgendwelchen dumpfen Tönen stecken. Ich wundere mich, dass selbst die Fotos beim kurzen Durchschauen dunkel und fahl wirken, denke aber, es ist diesem zugezogenen Wetter geschuldet. 

Stutzig macht mich auch, dass die Kamera Probleme mit dem Scharfstellen hat, als ich mir ein paar von Schmetterlingen bevölkerte Blüten und einen tollen Käfer, der sich über den Lavendel hermacht, vorknöpfe. Sie piept und piept herum, total ungewöhnlich. Ihr fehlt wohl auch für die Makroaufnahmen das Licht. 

Chianga lässt sich noch kurz herab und posiert lustlos im Lavendelfeld, mehr geht dann heute nicht mehr. 

Auf der Weiterfahrt lässt mir das Kameraproblem keine Ruhe, später beim Überspielen der Fotos erst recht nicht. Warum sind sie derart schlecht, so duster, die Farben seltsam, die Tiefenschärfe fehlt, vor allem, wenn‘s keine Nahaufnahme ist. Und tatsächlich finde ich in den Tiefen der Kamera eine Einstellung, die ich mir wohl irgendwie verstellt habe: „Portrait“ war voreingestellt. Da hab ich den Grund, na Gott sei Dank. Wenn meine Kamera nicht so will wie ich, dann bin ich auch nicht zu genießen. Alles wieder im Lot und Nachtruhe gesichert. 

16.06.2025 Montag

Der 16.06. ist für uns ein doppelt besonderer Tag, zum einen haben wir uns an einem 16.06. kennengelernt, und zum anderen 6 Jahre später an einem 16.06. geheiratet. Wir sind dankbar, mit so vielen Gemeinsamkeiten durchs Leben gehen zu dürfen, zelebrieren diesen Tag immer eher gemäßigt bis wenig/kaum. Mein Sonnenhütchen von gestern wird mich immer erinnern an diesen Hochzeitstag an der Drôme, Restaurantbesuch fällt flach, da montags in Frankreich so gut wie alles geschlossen hat. Wir machen uns die Freude und begeben uns einfach auf eine schöne Radtour, diesmal in die andere Richtung, nämlich nach Crest. Vorher verlängere ich noch unseren Aufenthalt auf dem CP, hier können wir noch einiges unternehmen und unser Platz in Reihe 1 Platz 1 geht nicht besser. Der Himmel strahlt heute bei sehr starkem Wind. Weiße Wölkchen ziehen, die Landschaft hat wieder Brillanz und Kontur. Einfach toll. Meine Kamera spielt hoffentlich wieder wie gewohnt mit. Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir auf der „Velodrôme“ ziemlich direkt ins Lavendelvergnügen. Ja, heute wird Strahlkraft deutlich, heute beflügeln sich die goldenen Ähren und die lila Lavendelstängel gegenseitig so richtig. Ohne Anstrengung kommen wir gut voran. Die brüllende Hitze ist verschwunden, statt 38 jetzt 29 Grad, was sehr angenehm ist. Das kleine Örtchen Aouste-sur-Sye, das wir mit Womo umfahren haben, lassen wir auch jetzt rechts liegen und ziehen weiter durch schöne Gegend auf gutem Radweg an einem großen Gestüt vorbei. Irgendwo guckt hoch oben der Turm der Burg von Crest aus dem Gebüsch, und wir rollen auf die Brücke über die Drôme zu.

Von der Brücke aus ist der Blick nach rechts und links auf den Fluss und geradeaus quasi mitten ins Herz der Vieille Ville herrlich. Bunte Wimpelketten flattern im Wind und jede Menge altes Gemäuer zieht magisch an. Gut geplant ist halb gewonnen, also nutzen wir den Schwung der kurzen Senke am Ende der Brücke, um mit Schmackes direkt im Ort so weit hoch zu kommen wie möglich. Das ist allerdings nicht sehr weit, hohe Fassaden der Häuserreihen bremsen aus. Wir müssen abbiegen in eine sich nach beiden Seiten gerade dahinziehende Gasse, wohl die Grand Rue angesichts der zahlreichen Lädchen. Gerade diese Geschäfte und die authentischen Calades und Gassen, die überdachten Passagen, die architektonischen Gebäude und der Bergfried hoch droben zeugen von der bewegten Geschichte der Stadt. Heute bewegt sich kaum etwas, gähnend leer ist alles, tja, Montag eben. Aber so können wir uns kreuz und quer von einer Gassenseite zur anderen radelnd und staunend fortbewegen.

Von „Crest, die Kultur- und Partystadt im Herzen des Drôme-Tals“ ist nichts zu spüren. Die mittelalterliche Stadt, die sich entlang einer alten römischen Straße entwickelte, erstmals 1140 in einem päpstlichen Brief erwähnt und Ende des 10. Jahrhunderts von der Familie Arnaud gegründet worden sein soll, sie liegt im Schlaf. Sie war Ende des 17. und während des gesamten 18. Jahrhunderts industriell hoch entwickelt. Wohlstand brachten Baumwoll-, Tuch-, Woll- und Seidenfabriken. An die reiche wirtschaftliche Vergangenheit erinnern heute noch die Straßennamen in der Altstadt und in den Stadtvierteln. 

Vom Bahnhof aus schauen wir mit Spannung zum mächtigen kastigen Burgturm hinauf. Er reizt, dieser Turm. Nun ja, etwas weiter seitlich könnten wir mal versuchen, ob es denn keine Möglichkeit gibt, ihm passabel näher zu kommen. Wir holen also aus. In einem Bogen anschleichend steigt es umgehend steil an. Wim und Knie beißen sich durch, und wir kommen tatsächlich auf einer nächsten Stufe ziemlich oben an. Ein hoher runder Turm vor uns lässt hoffen, gehört aber nur zu einem Krankenhaus, von dem aus es nicht weiter hinauf geht. Genießen wir eben nur den tollen Ausblick von hier oben auf die Bergrücken und die Dächer der Stadt, der das Label „Plus beaux détours de France“ („Schönste Umwege Frankreich“) verliehen wurde. Der Turm bleibt unbesichtigt. Zuviel Unglück ist ohnehin mit ihm verbunden. Er, der nur noch da steht, weil ehemals im Zuge der zahlreichen kriegerischen Aktionen die Kosten seiner Zerstörung zu hoch waren, diente bis Ende des 19. Jahrhunderts als Gefängnis. Allein zu Zeiten Napoleons wurden über 400 aufständische Bauern dort eingekerkert. 

Nach rasanter Abfahrt aus Dreiviertelburggipfelhöhe nehmen wir den Radweg aus dem Städtchen raus am Fluss entlang, kaufen uns noch etwas Süßes zum Kaffee später und steuern das noch nicht beachtete Aouste-sur-Sye an. 

Das erweist sich als sehr gut, denn auf den wunderschön eine Hauswand zierenden Römer folgt eine bemalte Hauswand, die sich wie ein Bilderbuch präsentiert. Ganz toll gemalt, klar und detailreich und farbintensiv - wir stehen überrascht und begeistert davor. Auch die kleine Kirche mit ihrem himmelblauen Gewölbe lohnt den Besuch. Getoppt wird das Ganze von der Ansicht auf die alten Häuserreihen vom Ufer aus. Das ist ein Bild, das man mit urigen französischen Flüssen verbindet. 

Durch die Lavendel- und die schon zum Teil abgeernteten Getreidefelder geht‘s heimwärts nach einem herrlich unspektakulären Tag, den wir beide sehr genießen konnten. 

Gut, die kleine Törtchenauswahl, die wir uns wenig später der Bedeutung des Tages angemessen kredenzen, versüßt und rundet den Tag ab, ebenso wie das Bad im Fluss und die friedliche Abendstimmung ringsum. 

17.06.2025 Dienstag

Der starke Wind, der uns gestern umwehte, hat sich gelegt. Sehr angenehm ist die Temperatur um die 30 Grad, man fühlt sich frisch und frei. Die benachbarten auch älteren Mitcamper, die sich bisher jeden Abend fast in Ballermannlautstärke grölend am Boule-Spiel versuchen, sind schon zeitig unterwegs. Heute ist Marché in Crest. Wim und ich klären kurz miteinander, ob wir Crest, anders als gestern, heute belebt erleben möchten, entscheiden uns aber für ein anderes Ziel. Eine leichte Radrunde führt nämlich in nördlicher Richtung am Fluss Gervanne entlang. Und nach rund 5 km kann man sich an einem tollen Château die Nase plattdrücken. Das klingt gut, das wird gemacht. Gegen Mittag schieben wir ab. Unmittelbar hinter dem CP folgen wir dem ausgeschilderten Radweg, der durch wiedermal sehr beschauliche Landschaft an nur wenigen Häusern entlang führt. Lavendel gibt es nicht, dafür im Verlauf Walnussplantagen, Felder, auf denen Knoblauch geerntet wird und Schokoladenmanufakturen. Gut, gewagter Mix, Walnusspesto mit Knoblauch ginge ja, wohin nur mit der Schokolade? Solchen Gedanken kann ich prima nachhängen, während wir Hügelchen rauf, Hügelchen runter, meist weit oberhalb des Flusslaufs der Gervanne vor schöner Bergkulisse in Begleitung von Schmetterlingen und unbekannten Flugwesen durch die Lande ziehen, mal über schmalen Asphalt, dann über festen Schotter oder Waldboden. 

Nach ca. 5 km lugt links ein Schlossturm aus dem Wald hervor. Rechts erhöht liegt eine sicher recht ordentliche Residenz, aber unzählige Jahrzehnte jünger als das Château, das wir anpeilen. Hinter einem Scheunengemäuer biegen wir links ab und rollen auf den Eingang des noblen Landsitzes zu. Zwei PKW und etliche Räder parken davor. Wir stellen uns dazu. Ein schweres Holzportal steht weit offen, wir schreiten hindurch. Ja, sehr fein. Vier Türme flankieren ein Viereck, das einen großen quadratischen Ehrenhof mit Brunnen umschließt. Während wir so die Blicke schweifen lassen stürzen wie aus dem Nichts zwei wuschelige halbhohe Schäferhunde bellend auf uns zu. Aufgabe und Motivation noch unklar. Also entweder stehen wir gleich ohne Hosen hier oder … aber schon beim Antraben der beiden sehen wir, dass einer ein Bällchen im Maul trägt, auch das Bellen klingt eher weniger nach Security, vielmehr nach „geil, da kommt einer, mal sehn, was geht, Alter“. Wir bleiben einfach nur stehen, die beiden entpuppen sich sofort als „Plüsch und Plumm“, reagieren auf meine Frage: „Na, wer seid ihr zwei denn?“, antworten mit freudigem Schwanzwedeln und legen mir den Ball vor die Füße. Alles klar, Rollkommando halb so wild. Kurz danach kommt der Hausherr auf uns zu, Flatter-TShirt und Labbel-Shorts, er könnte durchaus der rüstige Rentner sein, der sich in der Provence durch Gartenhelferarbeiten etwas dazu verdienen muss. Wir dürfen uns gerne umschauen, auch den Gartenweg begehen. Ansonsten sei er gerade in einer Führung, dazu müsse man sich aber anmelden. Schade, kommt auf die Liste der ToDo-Aktionen für den Fall, dass wir nochmal die Gegend bereisen, was angesichts der superschönen Eindrücke absolut so sein wird. Wim wartet mit Chianga im Schatten. Ich empfehle ihm fürsorglich, sich doch solange auf die mit Efeu berankte schattige Trockenmauer zu setzen bis ich wieder zurück bin vom Garten-Sightseeing. Richtung Garten schleiche ich um das historische Gemäuer der Residenz, einer Burg aus dem 15. Jahrhundert, Schloss Vachères, das einst als feudales Verteidigungselement um einen Bergfried aus dem 13. Jahrhundert herum errichtet wurde. Bewohnt wurde es irgendwann einmal von einer Familie Grammont, die zufälligerweise auch Gouverneure des Turms von Crest waren. Während der Revolution wurden das Schloss und sein landwirtschaftliches Anwesen von einer Familie aus Crest gekauft, die es bis 1948 behielt. In dieser Zeit sollen Heerscharen von Hühnern mit hinter den Schlossmauern in den Zimmern gelebt haben. Es wird jetzt von den heutigen Eigentümern bewohnt und soll in einem beeindruckend schönen Zustand renoviert worden sein. Schade, dazu fehlt uns nun die Innenbesichtigung unter Führung des Hausherrn. Gartenansichten müssen genügen. Die tun sich auch auf nach dem Abschreiten eines schattigen Pfädchens vorbei an weißen Hortensien vor altem Gestein. Verheißungsvoll knistert der Kies unter meinen Füßen. Das sind so die Geräusche, die Momente der Spannung untermalen, und die ich sehr schätze. Man ist gespannt und freut sich auf das, was kommen mag. Und die Ansichten um die Ecke herum sind natürlich phänomenal, salbeigrüne Fensterläden zieren ungemein, wobei bei der Ausstattung der Terrasse und der Anlage der Beete Luft nach oben wäre. Dafür springt der Brunnen wunderschön und lässt mit seinen in Bögen herabfallenden Wasserfontainen den Eindruck zu, als habe man einen gläsernen Blumenstrauß in einer übergroßen tönernen Schale in den Garten gestellt.  

Ich wende mich dem leicht abfallenden Schlosspark zu und laufe den Pfad entlang bis zum Schlossteich. Auch von hier aus ist, wie könnte es anders sein, die Sicht auf das Anwesen märchenhaft schön. Stille herrscht ringsum. Die Seerosen sind im Begriff, ihre Blüten- und Farbenpracht zu entfalten, das Wasser im Tümpel ist grünlich, dennoch sehr klar. Und klar ist auch, dass die Armada von großen sündhaft teuren orange schillernden Koi-Fischen, die sich sehr schnell da einfinden, wo ich gerade spaziere, erhofft, es falle irgendetwas Fressbares auf die Wasseroberfläche. Stattdessen zupfe ich nur an den Blättern der Seerosen, was mir mehrere Fischmaul-Stupser beschert. Sind die goldig, orange-goldig, ohne Scheu. Tiere jeder Art sind doch was Herrliches, was wären wir ohne sie. Bei Rückkehr stimmt Wim, im Schatten stehend statt wie geraten von mir sitzend auf dem Mäuerchen, nur sehr eingeschränkt zu und verzieht das Gesicht. Warum ich ihm ausgerechnet diesen Mauerplatz empfohlen hätte, will er wissen. Er habe noch keine 2 Minuten dagesessen, da habe es neben ihm im Efeu geraschelt und etwas grünlich Ellenlanges habe sich herausgewunden, sich die Mauer hinab abgeseilt, über den Asphalt geschlängelt und sei im Wiesenland gegenüber verschwunden: eine an die 1,50 m lange wohlgenährte Schlange! Die „Hierophis viridiflavus“, wie wir später recherchieren, die Gelbgrüne Zornnatter, kann 180 cm erreichen und in freier Wildbahn, wie hier, über 30 Jahre alt werden. Sie ist ungiftig, gehört auch nicht der Familie der Würgeschlangen an. Es geht also für Wim nochmal gut aus, er kommt davon, sollte natürlich stets auf der Hut sein, ist er doch häufig paradiesisch unterwegs mit einer Eva, ein Apfel ist scheinbar unnötig.  

Nach kurzer Erholungspause setzen wir unsere Fahrt fort. Eigentlich wollten wir nur die Runde ums Château drehen, aber trotz beachtlicher Hitze läuft's gut. Daher knöpfen wir uns noch ein Bergnest in 6 km vor. Auf flachem Radweg radeln wir durch Korkeichenwälder, Walnussplantagen und Wiesenland, es summt und brummt und duftet kräftig würzig überall, Blüten und Gräser wiegen sich im sachten Wind, die Getreideäcker laufen golden nebenher, stehen sicher kurz vorm Abernten, sie ahnen sicher schon den nahenden Mähdrescher.

Irgendwo fahren wir über eine Brücke ans andere Ufer der Gervanne. Hier wird durch alte Wehranlagen Wasser gestaut und teilweise anders geleitet. Ein schmaler Trampelpfad ans Wasser kommt gerade recht. Badepause für Chianga ist angesagt. Und sie nutzt es sehr gerne. Es ist toll für uns, zu sehen, wie wenig wasserscheu sie ist, auch wenn sie sehr ladylike und bedächtig, man kann es auch extrem genießerisch bezeichnen, deute ich ihren Gesichtsausdruck richtig, durchs Wasser watet. Jedenfalls besteigt sie nach ausgiebigem Planschen wieder freudig ihren Anhänger, und wir können weiterziehen.

Die Pause war gut, steigt doch die Strecke unvermittelt an. Kommen einem Motorradfahrer entgegen, bedeutet das selten, eine Strecke läuft tellerflach durch die Lande. Wir müssen aufpassen, nur ja nicht die Abfahrt zum Col de la Croix zu erwischen. Noch sind wir konditionsmäßig nicht auf Tour-de-France-Level und haben Trainingsrückstand, deutlich. An Felswänden entlang beißen wir uns, Wim und Knie und Hänger mehr als ich, durch bzw. hinauf, kommen mit Schwung in Beaufort-sur-Gervanne an, schwenken rasant nach rechts ab in die erste Gasse und landen vor einem Lokal. Nicht zu glauben, Fatamorgana. Hier gibt es nicht viel in den Ortschaften, vor allem um diese Tageszeit, generell eigentlich alles geschlossen. Aber hier sitzen Menschen, freudig und essen, etliche Tische sind frei. Perfekt. Wir nun auch, nachdem wir den Hänger im Schatten neben uns an einer Hauswand abgestellt und die Postbotin beobachtet haben, die gerade Briefe in sehr in die Jahre gekommene Briefkästen an Häusern, von denen man annimmt, da wohne keiner mehr, steckt. Hach, idyllisch hier. Während Wim gerade den Moment der schönen Entdeckung preist und strahlt, brettert uns ein „full“ von irgendwo entgegen. Orientierend stellen wir fest, dass die wortkarge Servicekraft scheinbar uns meint. Wie jetzt? Was? Full? Wo? Zweifelsfrei deutet sie uns mit einer Handbewegung an, wir hätten zu verschwinden, und schiebt nochmal ein energischeres „full“ hinterher. 

Dösig aus der Wäsche guckend, auch irgendwie empört innerlich, verlassen wir den wackligen Metalltisch von der Resterampe, war sowieso nix Schönes hier, wer weiß, was uns erspart geblieben ist, schnappen uns unsere Räder und verziehen uns auf die Aussichtsplattform um die Ecke. Wir versuchen, das Geschehen etwas aufzuarbeiten, was mir sofort gelingt mit „abhaken und weiter“, Wim an Derartigem aber eher länger zu kauen hat. Ich mache unterdessen meine Fotos, und irgendwann sind wir angesichts der Aussicht auch versöhnt mit unserem Schicksal und stolz und froh, uns hier herauf bugsiert zu haben.

Ein wenig ziehen wir noch durch die Dorfgassen und finden dabei bestätigt, dass es sich bei den Scharen von waghalsigen Flugkünstlern um uns herum um Schwalben handelt, da typischerweise unter den hohen Dachvorsprüngen ganze Reihenhaussiedlungen angebracht wurden, aus denen Brutgezwitscher nach unten schallt. Für uns geht’s nun auch nach unten. Flott und rasant registrieren wir noch die beim Aufstieg unbeachtete „Pisciculture Font Rome“, eine Fischfarm, in der in zahlreiche Becken rauschend sprudelndes Wasser fließt.

Das Flusstal der Gervanne hat uns wieder. Gelassen radeln wir die bekannte Strecke zurück, obwohl sich natürlich immer wieder Neues entdecken lässt.

Neu entdeckt unterwegs haben wir ein abgeerntetes Knoblauchfeld, auf dem aber einige Knollen zurückgelassen wurden, sicher für uns, ganz eindeutig. Sie wandern in meinen Fahrradkorb, so wie einige Blüten und Schmetterlinge am Abend in meine Kamera. Alles im Kasten, durchgeschwitzt aber glücklich. Auch die Feststellung eines Ehepaares abends am Fluss amüsiert uns sehr, ja, wir seien ja wohl cool, wie wir da so einfach gestanden hätten, völlig unbeeindruckt, sie hätten das nicht glauben können, und dann auch noch angefasst. Zuordnen können wir das alles jetzt nicht direkt. Dann kommt aber zur Sprache, dass sie Teil der Château-Führung am Mittag waren und miterleben konnten, wie wir von "Plüsch und Plumm" quasi "gestellt" wurden bzw. gestellt werden sollten. Sie beteuern uns, das sei doch total gefährlich gewesen, also sie wären laufen gegangen, aber sowas von. Aber wir ... sie können sich kaum bremsen, bekunden uns ihre absolute Hochachtung, fehlt nur noch, sie zücken eine Tapferkeitsmedaille "pour le courage" am Bande der Französischen Republik ... oder Ähnliches. Schmunzeln am Abend, erfrischend und labend.

18.06.2025 Mittwoch

Heute passiert wenig bis nichts. Die gestrige Bergetappe fordert ihren Tribut. Voltaren ist am Zuge in Kombination mit Ibu 600 und gefrosteten nassen Waschlappen. Dank des großartigen Bächleins vor der Haustür verbringen wir dennoch einen genussvollen Tag. Das Rumlümmeln in der Drôme ist himmlisch schön. Gegen Nachmittag bilden sich regelmäßig im Flachwasser des Uferbereichs Stuhlkreise, na ja, besser gesagt Stuhlreihen mit Effekt „Stuhlkreis“, Camper schleppen nämlich ihre Klappstühle an und positionieren sie strömungsunempfindlich, bevor sie sich blitzschnell drauf fallen lassen und Stunden dort mit Fußbädern verbringen und miteinander erzählen. So etwas haben wir auch noch nie gesehen. Sieht etwas aus wie in einer Kureinrichtung, nur die Therapeuten fehlen. Wobei, den emsigen Fischlein, die, wohl zur Gattung der Putzerfische gehörend, einem sofort in Schwärmen an die Wäsche bzw. die nackten Beine gehen und diese irgendwie zart anknabbern, könnten den Job geschulter Therapeuten übernehmen. Sie sind jedenfalls allzeit bereit, egal zu welcher Stunde, und Mittagspause machen sie auch keine. Nicht immer kann man sich allerdings in der Drôme so treiben lassen, wie Wim das gerne tut. Etwas höher lässt er sich über Kiesberge zu Wasser, um sich sodann treiben zu lassen. Da bekommt für mich der Spruch „wie angele ich mir einen Mann“ oder „das ist aber ein toller Hecht“ eine ganze neue Bedeutung. Jedenfalls hat er es bisher immer geschafft, noch vor Mündung in die Rhône Nähe Valence wieder ans Ufer zu kommen. Im Frühling und Herbst dürfte das wohl keinem gelingen, dann kann sich der Fluss nämlich in ein reißendes Gewässer verwandeln, wenn er aus den französischen Voralpen aus 1600 m Höhe kommend die 110 km zur Mündung runterbrettert und dabei einen Höhenunterschied von fast 1500 m überwindet. Aber so genussvoll wie sie sich jetzt durch grüne Hügel und Lavendelfelder, zwischen Gebirge und Ebenen schlängelt, so genussreich erfreuen sich an ihrem Lauf Tausende von Menschen. Hier, wo die Alpen auf die Provence treffen, wo allem dieser warme und duftende Akzent des Südens verliehen wird, werden eben viele Genüsse bedient, sei es Natur- und Wassersportfreunde, Wanderer und Radfahrer, Weinliebhaber, Feinschmecker – manchmal auch alles in einer Person. Soll’s geben.

Am Abend tut sich etwas am Ufer. Es werden drei große schwere Tische angeschleppt, die man ins Wasser stellt. Seltsam. Zunächst nehmen wir an, man will sie dort abwaschen, um damit dann das kleine Holzhaus, das man vor paar Tagen am Ufer aufgestellt hat, zu bestücken. Soll evtl. eine Art Kiosk werden oder Strandbar, keine Ahnung. Dann schleppt man schweres Gerät durch den Fluss ans andere Ufer. Sehr vorsichtig gehen die Männer vor, die Strömung ist ja tückisch und die Fracht darf scheinbar keineswegs nass werden. Meine Vermutung, dass es sich bei den Tischen um eine kleine Bühne handelt und die Männer Aggregate schleppen, bewahrheitet sich. Denn schon bald erstrahlt neben einem versteckten Sonnenuntergang das andere Ufer in vielen wechselnden Farben. Ein Konzert, eine Party, ein DJ? Jedenfalls etwas Großes! Die sehr freundliche Betreiberin kommt dazu. Kurze Frage, klare Antwort: Freitag feiert man das 60jährige Bestehen des CP. In dritter Generation betreiben mittlerweile 2 der 3 Kinder des Gründers den CP mit vollem Erfolg. Sie strahlt bei den Gedanken an dieses schöne anstehende Fest. Eigentlich wollten wir morgen abreisen. Eigentlich ist das aber auch nicht nötig. Und eigentlich gibt es keinen Grund, morgen abzureisen und das Fest liegen zu lassen, wo wir doch „erste Reihe“ sitzen, ich erwähnte es. Wir bleiben.

19.06.2025 Donnerstag

Wim und Knie sind guten Mutes, die gestrigen Eislappenauflagen mit Ruhetag scheinen geholfen zu haben. Praktisch, da ein benachbartes Château lockt bzw. ein hoch gelegenes Dorf aus dem Mittelalter, früher um 1165 Bischofsbesitz, heutzutage wohl nur noch Ruine in Bestlage. Von unserer Flussseite her konnten wir schon Gebäudereste in höherer Lage erkennen. Bezeichnend dabei, schlanke hoch gewachsene Zypressen in schöner Ordnung ragen gen Himmel, ein Indiz dafür, dass doch noch irgendeine ordnende Hand da sein muss. Wir wagen den Aufstieg. Knapp 5 km, müsste zu schaffen sein. Mittlerweile 31 Grad, Fahrtwind kühlt. Aber schnell steigt es. Klar, Bergnest. Durch Wiesenland mit weitem Blick kurbeln wir uns nach oben, schaffen auch zwei sehr stark ansteigende Haarnadelkurven ohne aussitzen zu müssen. 

Wir rollen oben auf einer mittleren Terrasse über einen Schotterweg auf ein prächtiges Domizil zu. Du lieber Himmel. Oleanderbüsche geben alles, wunderschönes Mauerwerk strahlt vor Himmelsblau, eine Aussicht vom Feinsten. Es scheint bewohnt, wir rätseln kurz, da schält sich aus dem Unterholz des Spazierweges mit einem Arm voller Geäst ein nicht mehr junger Mann. Wir könnten unsere Räder hier parken, es wäre besser, den Rest zu Fuß zu gehen. Das muss ich jetzt aber wissen und frage ihn, ob ihm dieses tolle Haus gehöre. Er antwortet mit leuchtenden Augen und sichtlich erfreut: „Mon maman.“. Schon braust die Maman mit einem Kleinwagen heran, parkt im Schatten eines Baumes, würdigt uns keines Blickes, ranzt ihren Sohnemann ziemlich unschön an und verschwindet in ihrem Domizil. Schade, ich hätte sie mir, diese Madame, gerne mal angeschaut, was das für eine Frau ist, die solch ein „Objekt“ bewohnt. Stattdessen schauen wir uns um und machen uns per pedes auf den steilen Weg nach oben.  

Man wundert sich doch immer, dass sich solch eine vermeintliche Bergspitze als weitläufiges Areal entpuppt. Zur Rückgewinnung der Fassung lassen wir uns erstmal im Schatten auf einen Baumstamm fallen und schauen uns danach etwas um.

Mannometer, es ist heiß. Trotzdem latschen wir den Sentier Panoramique ab, der alle Mühen vergessen lässt und ein supertolles Panorama auf die bis 1600 m gehende Bergwelt ringsum bietet.

Auf dem Rückweg mit rasanter Abfahrt kommen wir am „cimentière“ vorbei. Auch hier finde ich einige Tafeln zum Gedenken an verstorbene Gebirgsjäger, wie vor Wochen an der Route Napoléon.

Auf der Weiterfahrt haben wir an der nur mit viel Mühe über steile Zufahrt erreichte Waldkapelle „Chapelle de Serre-Méant“ wenig Glück. Die Aussicht ist zwar toll, aber die Kapelle verschlossen. Der Weg ist das Ziel. Unverrichteter Dinge kehren wir um und können bis zum CP laufen lassen. 

Endlich schauen wir uns mal den gegenüber der Straße liegenden weiteren Bereich des CP und das Café am wirklich rauschenden Bach an, genehmigen uns ein Bierchen und ein Eis und werfen einen Blick auf die Poollandschaft, die sehr schön und blitzsauber ist, wie alles hier. Dann ist Ende im Gelände, 34 Grad mittlerweile, Siesta.

Irgendwo fahren wir über eine Brücke ans andere Ufer der Gervanne. Hier wird durch alte Wehranlagen Wasser gestaut und teilweise anders geleitet. Ein schmaler Trampelpfad ans Wasser kommt gerade recht. Badepause für Chianga ist angesagt. Und sie nutzt es sehr gerne. Es ist toll für uns, zu sehen, wie wenig wasserscheu sie ist, auch wenn sie sehr ladylike und bedächtig, man kann es auch extrem genießerisch bezeichnen, deute ich ihren Gesichtsausdruck richtig, durchs Wasser watet. Jedenfalls besteigt sie nach ausgiebigem Planschen wieder freudig ihren Anhänger, und wir können weiterziehen.

Irgendwo fahren wir über eine Brücke ans andere Ufer der Gervanne. Hier wird durch alte Wehranlagen Wasser gestaut und teilweise anders geleitet. Ein schmaler Trampelpfad ans Wasser kommt gerade recht. Badepause für Chianga ist angesagt. Und sie nutzt es sehr gerne. Es ist toll für uns, zu sehen, wie wenig wasserscheu sie ist, auch wenn sie sehr ladylike und bedächtig, man kann es auch extrem genießerisch bezeichnen, deute ich ihren Gesichtsausdruck richtig, durchs Wasser watet. Jedenfalls besteigt sie nach ausgiebigem Planschen wieder freudig ihren Anhänger, und wir können weiterziehen.

Irgendwo fahren wir über eine Brücke ans andere Ufer der Gervanne. Hier wird durch alte Wehranlagen Wasser gestaut und teilweise anders geleitet. Ein schmaler Trampelpfad ans Wasser kommt gerade recht. Badepause für Chianga ist angesagt. Und sie nutzt es sehr gerne. Es ist toll für uns, zu sehen, wie wenig wasserscheu sie ist, auch wenn sie sehr ladylike und bedächtig, man kann es auch extrem genießerisch bezeichnen, deute ich ihren Gesichtsausdruck richtig, durchs Wasser watet. Jedenfalls besteigt sie nach ausgiebigem Planschen wieder freudig ihren Anhänger, und wir können weiterziehen.