27.06.2025 Donnerstag
Ja, heute werden wir wieder zuhause sein. Aber nachts gab’s erstmal genug zu tun mit einem wirklich ätzenden Gewitter. Es stürmte sehr, der Himmel war von mehreren Blitzen gleichzeitig phasenweisen taghell erleuchtet, aus allen Richtungen donnerte es. Der Regen hielt sich in Grenzen seltsamerweise. Das beruhigt uns allerdiings sehr, denn Starkregenereignisse führen selbst in unserem Haus mit dieser starken Hanglage flott zu Überflutungen im Souterrain, da nämlich in kürzester Zeit derart viel Wasser die Straße runterströmt, dass die Gullis das nicht schaffen, es sich unterirdisch durch die Kanäle nach den Seiten, statt nach unten, durchdrückt und so fröhlich spritzig aus unterer Dusche und Toilette nach oben schießt, armdicker Strahl flutet sehr schnell alles zentimeterhoch. Das Ganze braucht gelegentlich keine 15 Minuten, um so auszuarten. Es verursacht keine Schäden, wenn man rechtzeitig einmschreitet, aber ist natürlich eine riesige Sauerei. Das hat es früher alles nicht gegeben. Jetzt hat man unterwegs schon manchmal Angst, wenn Gewitterlagen für die Eifel gemeldet werden. Aber das kennen seit den schlimmen Hochwassern viele Menschen, die flussnah leben, z. B. an der Mosel, die wir jetzt verlassen bei sehr düsterer Wetterlage, grau in grau.
Unterwegs bessert sich das Wetter. Gut ist natürlich, dass die brüllende Hitze weg ist, aber bei locker 15 Grad weniger fällt einem schon ein, dass man auch Socken dabei, aber nicht an den Füßen hat. Metz wird auf mautfreier AB umfahren, Luxemburg ist nicht weit. Durchs hügelige Ländchen kommen wir über Landstraße, da wir in Echternach wie gewöhnlich noch billigeren Sprit und Kaffee bunkern, vor Bitburg wieder in Deutschland an.
Auch wenn’s im Kylltal regnet, sind wir froh, wieder zuhause zu sein, dass alles reibungslos ohne Panne oder Unfall abgelaufen ist und wir gesund sind. Chianga hat tapfer mitgehalten mit ihren 10 Jahren. Es war eine rundum wunderschöne Tour durch einen wunderschönen, wie sag ich gerne: gesegneten Landstrich. Möge uns das Lavendelige der dahinziehenden Lavendelfelder lange erhalten bleiben, das Dösige der über uns hergefallenen Hitze darf gerne weichen.
Tagsdrauf ist schon fast alles wie immer. Concördchen ist ausgeräumt, Wäsche im Griff, ich sitze auf dem Balkon und schreibe unter blauem Himmel mit herrlichen schneeweißen Wölkchen, Wim kredenzt Melone und Eis, nachdem er unseren Innenpool parat gemacht hat, und nach einer Runde Terrassenfliesenfugen vom Unkraut befreien tauchen wir ab ins kühle Nass.
Warum wollen wir eigentlich reisen? Verreisen? Wo wir’s doch so schön hier haben!?
Weil Weg-Sein so erfüllend schön ist, und weil Nachhause-Kommen vielleicht noch erfüllend schöner ist!? Jedenfalls brauchen sie sich beide ... und wir auch.
Danke vielmals für’s virtuelle Mitreisen.
Ich hoffe, Ihr konntet ein wenig mit genießen
und evtl. Ideen abfischen für Eure nächste Tour,
muss ja nicht solch gewaltige Idee wie der Mosel-Welz sein.
Für Lavendelfreunde, die auch Blüten und Schmetterlinge
und sonstige Naturschönheiten lieben, füge ich eine extra Fotoseite ein.
Ebenfalls stelle ich unter einem gesonderten Menüpunkt
die Karten unserer Radtouren ein.
Über einen Gruß im Gästebuch würden wir uns wie immer sehr freuen.