Düsseldorf ~ ein Kurzbesuch ~ 07.2024

La Grande Fête Française 

~ das 22. Düsseldorfer Frankreichfest ~


Wir verbringen drei Tage in Bleu, Blanc et Rouge am Rhein

und lassen uns genussvoll treiben im „Petit Paris“

im Zentrum der Düsseldorfer Altstadt 

an den wunderschönen Rheinpromenaden. 

Aber vorher brechen wir zeitig von zuhause auf und steuern unser reserviertes Plätzchen auf dem „Rheincamping Meerbusch“ direkt am Rhein an. In der ersten Reihe ist noch eine Lücke. Nach freundlicher ausführlicher Anleitung, bei der wir leihweise zwei Radkarten für die Umgebung und Hundeleckerchen erhalten, erfolgt die Einweisung. Freitag Mittag - und wir stehen. Von hier aus kann man in ca. 12 km das Düsseldorfer Zentrum über tolle Radwege am Rhein entlang erreichen. Den SP direkt in Düsseldorf an einem Freitag und vor einem anstehenden Fest anzufahren, hielten wir für sehr riskant, da er ohnehin an normalen Wochenenden schon fast immer rappelvoll ist. Also besser mal CP reservieren, sehr unüblich für uns. Umso mehr genießen wir die ruhige Lage und den schönen freien Blick auf Vater Rhein und den regen Schiffsverkehr.

Da unser ältester Sohn Timo, der General Manager des sehr französisch ausgerichteten Hotels „25hours“ mit dem „Paris Club“ in der 17. Etage in Düsseldorf ist, auch auf dem Frankreichfest vertreten ist, starten wir bei ziemlich bewölktem Himmel mit den Rädern zum ersten Besuch. Wir nehmen die direkt am CP anlegende Fähre nach Kaiserswerth, setzen über und radeln durch die sehr schöne Flusslandschaft Richtung Düsseldorf. Alles ist perfekt ausgeschildert, die Radwege tadellos, so dass es ein Klacks ist, vom CP aus nach Düsseldorf zu gelangen. Auf halber Strecke passieren wir das Messegelände. Also auch für einen Messebesuch wäre der CP gut geeignet. 

Ein Smiley unter einem Brückenpfeiler grinst uns an und schon sind wir mittendrin im Geschehen. 

Viele Besucher schlendern herum, aber wir können Räder und Hänger problemlos mitfließen lassen. Mehr als 100 Aussteller und Ausstellerinnen sorgen hier in langer Reihe zwischen Platanen für französisches Flair auf der Rheinuferpromenade, dem Burgplatz und im Rathausinnenhof, bringen den Besuchern die französische Lebenskultur mit viel Charme nahe und bieten landestypische Produkte wie Weine, Champagner und Feinkost, Textilien und Keramik und eine große Vielfalt an französischen Gerichten. Vive la France! Herz was begehrst Du? Antworten liegen hier auf der Hand bzw. in den Auslagen der schön dekorierten Stände, und die Besucher greifen munter zu.

Auch am Stand des „Paris Club“ brummt es. Freudige Gäste genießen den Spätnachmittag und Abend, feucht-fröhlich geht es zu, allerdings glücklicherweise nicht von oben, der Himmel hält dicht.

Auf dem Rückweg wird es schon schwieriger, durchs Gewimmel zu manövrieren. Aber mit Zeit und Muße gelingt es ohne Beschwerden. 

Über die Flughafenbrücke über den Rhein hinweg kommen wir ans andere Ufer und fahren dem Abendrot auf dem CP entgegen. 

Nachdem wir den Samstag wegen unerträglicher Schwüle und drohenden Gewittern nur am Womo mit Schiffegucken zugebracht haben, liegt all unsere Hoffnung auf schönstem Wetter am Sonntag. Und wie die erfüllt wird. Ein wirklicher Bilderbuchtag bahnt sich an, und vorweggenommen: er nimmt Fahrt auf. Durch die blauen Rheinfluten schippern wir, es geht vorbei an grünen Wiesen und Schäfchen unter Schäfchenwolken, ein laues Lüftchen weht, ein Licht wie in Holland lässt Farben strahlen und Kontraste stark aufblitzen. Die Schwüle ist wie weggeblasen, die Radtour Vergnügen pur. 

So vergnügt lässt es sich dann am Rheinufer problemlos fortsetzen, die illustre Düsseldorfer Gesellschaft beobachten, dem dahin fließenden Strom zusehen, von Zeit zu Zeit das Glas heben, Krustentiere pulen, in Trüffelmayo dippen, vegane Foie Gras an Zwiebelmarmelade schnabulieren, Baguette mit gegrilltem Spargel und Parmesan knuspern, Knobi-Madeleines müffeln und auch mal zwischendurch ein Wässerchen süffeln. Leben kann soooo leicht sein. 

Aber auch die schönsten Stündchen enden. Für uns geht es aufs Rad, Timo und seine Mitarbeiter müssen in die Hände spucken, der Abbau steht an, die „Platte“ muss geräumt werden. Nach arbeitsreichen Vorbereitungen und ereignisreichem Event wird sich jetzt bei allem Erfolg ein kleines Loch auftun, wenn Montag wieder die „normale“ Pflicht ruft. Aber das kennen viele von uns. So verabschiedet sich Düsseldorf von uns mit ein paar wunderschönen Sonntags-Ansichten im Schein der Abendsonne. 

What a day ! 

Auch der Montag wird herrlich, allerdings an dieser Stelle ohne uns. Wir verlassen nämlich unseren schönen Fleck am Rheinufer, holpern sehr langsam über die instandsetzungswürdige Zufahrt zur Rezeption, geben die Radkarten wieder zurück und erhalten im Gegenzug ein Tütchen „Frische Rheinfische“. Die überleben zwar nicht lange, denn solch ein Süßkram ist nämlich für mich echt unwiderstehlich. Zusammenreißen nur kurz möglich, quasi zwecklos. Mit dem guten Geschmack von dahinschmelzenden Gummifischen im Mund, einem zufriedenen Gefühl für den CP und herrlichen Gedanken an unsere genussvolle Zeit auf dem Frankreichfest ziehen wir vorbei am leerstehenden alten Fährhaus Richtung Autobahn, passieren Felder in beige, blau, gelb und grün und lassen gute Eier rechts liegen. 

Das war‘s dann auf dieser Runde. Mal sehn, was die nächste bringt …