28.01.2017   Taghazoute via Tifnit bis Sidi Wassay

Nach einer guten Nacht wird gepackt. Ein Womo geiert schon rum, klebt uns auf der Pelle, will in die Lücke, in der wir ja noch stehen, drängelt unverschämt. Wim ist drauf und dran auszuticken. Wir verabschieden uns von Karin und Ulli aus DN. Über die N1 geht es Richtung Agadir. Wir verpassen die nördliche Ausfahrt zum Marjane, können aber weiter am südlichen Ring dorthin kommen. Wahnsinns laute Musik läuft in dem Laden, die irgendwie tierisch Stress macht, komisch. Ansonsten ist alles fast wie im Supermarkt in Frankreich, aber Alkohol Fehlanzeige, ein paar Dosen alkoholfreies Bier stehen rum. Wir kaufen Seeteufel, einen ganzen, kg-Preis 59 Dirham. Und Quark finde ich. An der Wursttheke reicht man uns alles zum Probieren, alles ist richtig lecker. Wir decken uns ein. Ansonsten ist die Fahrt bis auf eine schöne Aussicht auf Agadir und den Hafen von einer kleinen Anhöhe herunter richtig öde, große eingemauerte Areale, man kann nicht erkennen wozu die dienen, man kann sie mieten, vermutlich irgendwie Gewerbeflächen. Viele zerfledderte Gewächshäuser, nichts Schönes. 

Wir machen einen Kurzbesuch in Tifnit, winziges Fischernest, parken auf kleiner zugemüllter Anhöhe, ein wunderbarer Blick, wellenumtost liegen die Häuschen unmittelbar am Meer. Ein Kamel mit Reiter erscheint im Gischtnebel, die Hunde staunen, bleiben ruhig. Wir gehn am Strand entlang, durch die Gässchen und Treppen zu einer kleinen Bar, der Chef spricht Deutsch, zeigt uns stolz ein französisches Glanzheft mit einem Artikel über sein Restaurant. Er serviert uns Minztee und Plätzchen, schleppt Wasser für die Hunde an und ein großes Stück Brot, das er ohne Angst und ohne Frage strahlend an unsere beiden verfüttert. Mit einem "Auf-ewig-Dein" in den Augen finden sich Bazou und Chianga trotzdem leicht widerwillig bereit, den Rückweg zum Womo anzutreten.   

Abfahrt weiter zum CP in Sidi Wassay, wir müssen uns beeilen, es ist schon spät. Zurück geht es zur N1 und irgendwann wieder rechts ab. Nach etwas rumpeliger enger, aber sehr gut beschilderter Fahrt, an großen Schafsherden vorbei, mit den letzten Sonnenstrahlen kommen wir an und laufen an der Rezeption ein, werden per Handschlag sehr freundlich begrüßt, suchen uns einen Platz, bocken uns auf, melden uns an. Im Schweinsgalopp verschwindet der Seeteufel mit kleinen Zucchini im Backofen und wird später beim TV-Gucken mit Brot verzehrt. Sehr sehr lecker.