23.01.2017    Essaouira

Wir schlafen gut, morgens früh regnet es ein wenig, klart dann aber total auf und wird wolkenlos. Heute Besichtigung Medina Essaouria. Vorher schraubt Wim an der Antenne rum, wir haben keinen Empfang, obwohl viele die Schüssel raus haben und nichts stören dürfte. Mist, bei dem teuren Ding. Ich plane die weitere Route bis vor Agadir und maile einen CP an.

Wir radeln in den Hafen über die wunderschöne Promenade am Meer entlang bei herrlichem Wetter. Der Hafen ist so lebendig, voller Möwen und Verkaufsstände. Fische werden angeboten, die wir nie gesehen haben. Viele Menschen sind unterwegs, unzählige blaue Holzkähne füllen das Hafenbecken. Viele staunen über unsere Anhänger und die Hunde. 

Irgendwie habe ich den Eindruck, die Stadt wird von Katzen beherrscht, so viele sitzen überall herum, aber es sieht schön aus, später in einem Lokal huscht sogar eine zu Wim auf den Schoß. Die engen Gassen sind voller schöner Sachen, bunt und vielfältig, Holzarbeiten, Teppiche, Troddel, Silber, und an einer Ecke wird Körperbemalung angeboten, und ich lasse mir die rechte Hand bemalen. Sieht zunächst schlecht aus, einfach nur hellorange, undefinierbar verschwommen, kommt aber am nächsten Tag richtig deutlich heraus. In der Medina lässt sich entspannt bummeln und Rad schieben. Die Hunde geben keinen Ton von sich. Die Menschen sind so freundlich, helfen sogar, den Anhänger anzuheben, wenn man an kleine Hindernisse stößt. Ein paar Mal will man uns die Räder abkaufen. 

Durch einen Torbogen verlassen wir ein Gässchen und stehen mitten in einem Geschäftsstraßentrubel, Menschen über Menschen, alles wird feilgeboten, im Abendlicht sieht es umwerfend aus, unwirklich wieder einmal. Eingehüllt in tausend Stimmen, Farben und Gerüche schieben wir schweigend und begeistert durch diese unerwartete Szenerie.

Wir radeln zu den Fischbuden am Hafen, für 120 Dirham grillt man uns eine Dorade, jede Menge Tintenfisch und etliche Sardinen, dazu Salat, Brot, Cola. Wir sitzen in der Sonne, genießen, auch den Blick auf viele Marokkaner, die gelassen in der Abendsonne herum bummeln.

Am Womo angekommen laden wir die Räder wieder auf, morgen reisen wir weiter. Und die Schüssel hat nach ein paar Einstellungen und Änderungen Empfang, wie schön.